Lübeck, 05.10.20 – Mit einer deutschen Premiere geht in diesem Jahr die dänische Serie „Der Wolf kommt“ (DK 2019) von Creator Maja Jul und Pernille Fischer Christensen bei den 62. Nordischen Filmtagen Lübeck (04.-08.11.20) an den Start. In einem Schulaufsatz beschreibt die 14-jährige Holly detailliert ihren gewalttätigen Stiefvater und stürzt ihre Familie damit in eine tiefe Krise. Überzeugt von der Wahrheit der Geschichte bringt der engagierte Sozialarbeiter Lars, gespielt von Bjarne Henriksen („Die Jagd“, „Trapped – Gefangen in Island“), Holly und ihren siebenjährigen Bruder Theo in einer Pflegefamilie unter. Doch mit der Zeit beginnt Lars’ Selbstsicherheit brüchig zu werden. Familiäre Gefüge stehen auch in „Irgendwie norwegisch“ (NO 2020) im Fokus. Drei Familien leben zwischen Tradition und Moderne, alter und neuer Heimat, zwischen Norwegen, dem Iran, Pakistan und der Türkei. Während die Jungen nach neuen kulturellen Identitäten streben, versuchen die Alten, an bestehenden festzuhalten. Alkohol und Abstinenz, Sex und Enthaltsamkeit, Offensive und Schonung sind nur einige Pole, an denen entlang sich die Familiengeschichten, erdacht vom Series Creator Duo Bahareh Badavi und Melike Leblebicioglu, entwickeln. Auf sprichwörtlich dünnem Eis bewegen sich die Mitglieder des Arktischen Rats in „Dünnes Eis“ (SE/IS 2020), als sie versuchen, einen Vertrag zum Stopp der klimaschädlichen Ölbohrungen auszuhandeln, während zeitgleich ein schwedisches Öl-Forschungsschiff vor der Küste Grönlands Schauplatz eines Terroranschlags wird. Inmitten nationaler Interessen, Umweltaktivismus und den Herausforderungen des Klimawandels beginnt die Suche nach den Drahtziehern. In dieser Thriller-Serie sind die Schauspielerinnen Lena Endre (Millenium-Trilogie) sowie Nukâka Coster-Waldau, die das Lübecker Publikum bereits aus „The Raven and the Seagull“ (NFL 2018) und „Anori“ (NFL 2019) kennt, in den Hauptrollen zu sehen.
„Interessant ist in diesem Jahr die auffällige Abwesenheit von Nordic Crime Stories bei der Auswahl zum diesjährigen Serien-Programm der Nordischen Filmtage Lübeck. Stattdessen werden Stoffe realisiert, die sehr komplex und dennoch alltagstauglich sind. Realismus und Wirklichkeitsnähe rücken die Geschichten in unsere unmittelbare Nachbarschaft. Die Nordischen Länder sind damit wieder Speerspitze einer immerwährenden Neuerfindung und Wandlung des Genres“, so Christian Modersbach, Kurator der Sektion Serien bei den Nordischen Filmtagen Lübeck.
Ins politische Geschehen versetzt die Zuschauer auch die isländische Produktion „Der Minister“ (IS 2020). Hrefna, die motivierte Assistentin des neu gewählten Ministerpräsidenten Islands, entdeckt schnell, dass der charismatische Premier, gespielt von Ólafur Darri Ólafsson (u.a. „Trapped“ oder „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“), mit einer bipolaren Störung zu kämpfen hat. Doch wie steuert man diskret einen psychisch kranken Spitzenpolitiker durch TV-Auftritte und Pressekonferenzen, ohne dass es jemand merkt? „Das Paradies“ (FI/ES 2020) von Series Creator Matti Laine hingegen verlagert den Schauplatz des Geschehens von Nordeuropa an die sonnige Küste Südspaniens. Dort, wo finnische Rentner sich den Traum vom Lebensabend im sonnigen Paradies erfüllt haben, zieht ein Verbrecher seine Kreise. Als die spanische und die finnische Polizei gemeinsam zu ermitteln beginnen, treffen jedoch Welten aufeinander. Einen Fall aufzuklären, gilt es auch in der schwedischen Serie „We Got This“ (SE 2020) entwickelt von Patrik Eklund, Santiago Gil und Schiaffino Musarra, der gleichzeitig auch die Hauptrolle spielt. Die Serie begleitet den arbeitslosen Werbefilmer George. Hoch verschuldet und ohne Jobaussichten muss schnell Geld her. Sein Ziel: den Mord an Olof Palme aufklären, um die Belohnung abzugreifen. George versammelt eine Gruppe ähnlich tragischer Träumer um sich, die „Fantastic Four“, um den unlösbaren Fall aufzuklären.
Alle Informationen zum Festival gibt es online unter www.nordische-filmtage.de oder als News auch auf den Social Media Kanälen Facebook, Twitter, Instagram/nordicfilmdays und dem Youtube-Kanal.
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