Die Specials sind geprägt von bildgewaltigen Naturfilmen und einem Fokus auf Künstlerpersönlichkeiten aus Norwegen, dem Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.

Lübeck, 25.10.2019 – Neun programmfüllende Filme und drei kurze Stummfilme, die im Rahmen eines „Cine Concerts“ mit Live-Musik präsentiert werden, machen die Specials der 61. Nordischen Filmtage Lübeck aus. Darunter finden sich beeindruckende Naturfilme, interessante Biografien, die sich beispielsweise dem Leben und künstlerischem Werk Edvard Munchs widmen.

„In den Specials werfen wir ein Schlaglicht auf Kunst und Literatur Norwegens“, so Linde Fröhlich, Künstlerische Leiterin der Nordischen Filmtage Lübeck, „aber Specials sind auch Filme, die Grenzen überschreiten und sich einer eindeutigen Genrezuweisung entziehen. Das sind beispielsweise Naturfilme, die über reine Dokumentation hinaus mit grandiosen Bildern und eindringlichen Scores nachhaltige Sinneserlebnisse erzeugen, Beobachtungen des ländlichen Lebens, die sich zu Geschichten eines Sommers formen, oder eine Familiengeschichte, die sich als subtiler Horror entpuppt.“

„Aquarela“ von Victor Kossakovsky widmet sich dem Element Wasser in seinen verschiedenen Aggregatzuständen als Eisscholle, Gletschereis, Monsterwelle, Hochwasser. Aufgenommen mit 96 Bildern pro Sekunde und begleitet von den eindringlichen Cello-Metal-Klängen von Eicca Toppinen entwickelt sich ein filmischer Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Eine filmische Reise in die finnische Natur in allen vier Jahreszeiten bietet „Natursinfonie“, in der sich beeindruckende Land- und Wasseraufnahmen von Regisseur Marko Röhr mit der Filmmusik des finnischen Komponisten Panu Aaltio zu einem besonderen Filmerlebnis vermengen. „Auf Wiedersehen, Eisbär“ zeigt in schönen, aber auch beklemmenden Bildern, wie einer Eisbärmutter und ihren Jungen buchstäblich das Eis unter den Pfoten wegschmilzt. Fünf Jahre hat Regisseur Asgeir Helgestad die tierische Familie für dieses besondere Projekt begleitet.

Für eine „Saison“ (SE 2019) ist Regisseur John Skoog in seinen Heimatort Kvidinge zurückgekehrt und hat nicht nur ein dokumentarisches Porträt eines schwedischen Milchviehhofs geschaffen, sondern eine beeindruckende Studie über die kleinen und großen Dinge, die das Zusammenleben von Menschen weltweit prägen.

Ein eher dunkles Thema behandelt die Literaturverfilmung „Harz“ von Daniel Borgman (DK 2019). Der Film nach dem gleichnamigen Bestseller der dänischen Autorin Ane Riel zeichnet ein düsteres Bild naturnahen Lebens, in der die Charakterzeichnung eines obsessiven Familienmenschen gekonnten Psychohorror hervorruft.

Ein Leben zwischen Rausch und Ruhm in Hollywood zeigt „Sonja“ (N 2019), in dem Regisseurin Anne Sewitsky nicht nur das Leben der norwegischen Eiskunstläuferin und Schauspielerin Sonja Henie zeigt, sondern das Porträt einer der ersten Karrierefrauen in den 1930er Jahren zeichnet.

„Munch in der Hölle“ wirft einen Blick auf die düsteren Seiten des genialen norwegischen Malers, der sich von Dämonen verfolgt und in seinem Heimatland nicht anerkannt fühlte, während „Der andere Munch“ die späten und eher unbekannten Werke des Künstlers zeigt die der norwegische Autor Karl Ove Knausgård für eine Ausstellung ausgewählt hat. Ein Porträt seines Schriftstellerkollegen Tomas Espedal zeichnet „Ich will in meinem Namen leben“

Ebenfalls im Specials-Programm: Filmaufnahmen des norwegischen Filmpioniers Hans Berge, der in den Kurzfilmen „Konkurrenz im Korkenzieher“, „Skisport in den 1920er Jahren“ und „Berliner Brandbekämpfung“ das Alltagsleben von vor knapp 100 Jahren in amüsanten und überraschenden schwarz-weiß-Bildern zeigt. Diese Kurzfilme werden präsentiert als „Cine Concert“ im Schuppen 6 (An der Untertrave) am 01.11.19 um 18 Uhr (Eintritt: 3,00 EUR). Es ist das Ergebnis eines Jugendprojekts, das die Nordischen Filmtage Lübeck mit der Musik- und Kunstschule Lübeck in Kooperation mit dem Festival La Rochelle Cinéma in Lübecks französischer Partnerstadt und dem dortigen Conservatoire de Musique et de Danse ins Leben gerufen haben. Mit Unterstützung des deutsch-französischen Jugendwerks haben sechzehn junge Musiker:innen aus Deutschland und Frankreich gemeinschaftlich eine Stummfilmmusikbegleitung erarbeitet, die sie auf beiden Filmfestivals präsentieren. 

Eine Übersicht über das komplette Specials-Programm finden Sie hier.

Pressefotos zu allen Filmen des Programms gibt es zum Download sowie alle Informationen zum Festival unter www.nordische-filmtage.de oder als News auch auf den Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter und Instagram/nordicfilmdays. Das Filmprogramm sowie weitere Informationen zu Events und Rahmenveranstaltungen mit allen Zeiten können ebenfalls auf der Festivalhomepage eingesehen werden. Der Kartenvorverkauf beginnt am 26. Oktober um 15.00 Uhr an den Kassen im CineStar Filmpalast Stadthalle und online über die Festival Webseite und www.cinestar.de

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Nordische Filmtage Lübeck
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