Pressemeldung: Das Programm des "Filmforums" bei den 60. Nordischen Filmtagen Lübeck

Fesselnde Vergangenheit, neuartige Filmformen und tiefgehende Themen

Lübeck, 25.10.18 - Das „Filmforum“ ist seit über 30 Jahren die Plattform für den norddeutschen Film bei den Nordischen Filmtagen Lübeck. Während der 60. Jubiläumsausgabe des Festivals (30.10. bis 4.11.18) werden insgesamt 46 Spiel-, Dokumentar, Kurz- und Animationsfilme in der Sektion präsentiert, die in diesem Jahr einen Bogen spannen von historischen Persönlichkeiten über außergewöhnliche Dokumentar- und Spielfilme bis hin zu Produktionen die zeigen, wie Flüchtlinge ihr Ankommen in unserer Gesellschaft erleben.

„Ich freue mich sehr, dass junge Filmemacherinnen wie Hille Norden, die 2014 als Young Nordic Filmmaker am Festival teilgenommen hat, ihren ersten langen Dokumentarfilm präsentieren wird oder Esther Bialas, die während ihres Studiums an der Hamburg Media School bereits mit Kurzspielfilmen im Filmforum vertreten war und nun ins Rennen für den Besten Debütspielfilm geht. Als Abschlussfilm zeigen wir dieses Jahr „HolsteinHerz“, ein mitreißender Dokumentarfilm über die wechselvolle Geschichte von Holstein Kiel. Und da der Verein vor fast 120 Jahren auf einer Fahrt zum Spiel gegen die Lübecker Turnerschaft gegründet wurde, schließt sich der Kreis hier perfekt“, so Doris Bandhold (Kuratorin Filmforum).

Der Spielfilmbereich der Sektion präsentiert neben renommierten Regisseuren aus der Region wie Miguel Alexandre („Der Mordanschlag“), Sven Taddicken („Das schönste Paar“) und Christian Theede („Sarah Kohr: Das verschwundene Mädchen“) auch Erstlingswerke. In das Rennen um den mit 7.500 Euro ausgestatteten „Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt“, der erstmalig in 2018 vergeben wird, gehen das Mutter-Sohn-Drama „Goliath96“ von Marcus Richardt, mit Katja Riemann in der Hauptrolle, der von der aus Lübeck stammenden Rike Steyer produziert wurde, sowie der Mystery-Thriller „Wo kein Schatten fällt“ von Esther Bialas.

Mehrere Filme des Filmforums widmen sich auf ganz unterschiedliche Weise bedeutenden, mit dem Norden verbundenen Personen, dazu zählt zum einen „Hans Blumenberg – Der unsichtbare Philosoph“. Blumenberg, in Lübeck geboren und aufgewachsen, ist einer der einflussreichsten deutschen Philosophen der Nachkriegszeit. Für sein Filmporträt macht sich Regisseur Christoph Rüter mit zwei ehemaligen Studenten und dem Blumenberg-Forscher Dr. Rüdiger Zill auf eine Fahrt quer durch Deutschland. Sie treffen ehemalige Mitschüler in Lübeck,  erfahren von der wichtigen Rolle, die Heinrich Dräger für den als „Halbjuden“ Verunglimpften während des Zweiten Weltkriegs spielte, aber auch wie er in Lübeck verraten wurde und nur knapp den Nazis entkam. Zur Aufführung des Films am 31.10.18 reisen Bettina Blumenberg, die Tochter des Philosophen und der Regisseur an. Weitere Filme zum Thema sind „Es ist Zeit. Der Maler Klaus Fußmann“ und „Auch Leben ist eine Kunst - Der Fall Max Emden“. „1918. Aufstand der Matrosen“ greift einhundert Jahre nach den Ereignissen den Beginn der Novemberrevolution in Kiel auf. Regisseur Jens Becker präsentiert den Film persönlich dem Lübecker Publikum.

Innovative Filmformen finden sich in einer Reihe von Dokumentarfilmen der Sektion: In „Another Day of Life“ werden Teile der Erlebnisse eines Fotografen im angolanischen Bürgerkrieg im Stil einer Graphic Novel animiert,während „Tracing Addai“, die Geschichte eines jungen Mannes im syrischen Bürgerkrieg, mit Hilfe einer ebenfalls besonderen Animationstechnik, der Rotoskopie, inszeniert ist. Eine Technik, die auch Dario Aguirre in „Im Land meiner Kinder“ verwendet, in dem er seine Erfahrungen - nach 15 Jahren als Ausländer in Deutschland - mit der Einbürgerung in Hamburg reflektiert. Er war zuletzt 2013 mit „Cesars Grill“ im Filmforum vertreten. Das Thema „Ankommen“ behandelt auch Hille Norden aus Kiel in ihrem ersten langen Dokumentarfilm„Khello Brüder“, über zwei syrische Brüder, die in Deutschland ein neues Leben beginnen. Ebenfalls mit Animationselementen spielt Sandra Trostel in „All Creatures Welcome“ über den Chaos Computer Club und ihre demokratische Vision für das digitale Zeitalter.

Unter 22 Kurzfilmen, die im Filmforum in verschiedenen Programmen präsentiert werden, wird zudem der CineStar-Preis vergeben, der 2012 erstmalig ausgelobt wurde. Zu den 60. Nordischen Filmtagen Lübeck wurde das Preisgeld von der CineStar-Gruppe, die zu den Hauptsponsoren des Festivals gehört, auf 5.000 Euro erhöht. Die dreiköpfige Jury besteht aus Karen Arikian (Filmexpertin und US-Delegierte der Berlinale), Dirk Decker (Produzent) sowie Heike Schüttler (Freundeskreis NFL).

Erneut werden im Filmforum Programm ausgewählte Filme als inklusive Fassungen in Kooperation mit dem NDR gezeigt. Dazu zählen der Kieler „Tatort: Borowski und das Glück der Anderen“ und als Doppelprogramm „Tatortreiniger – Rebellen“ sowie „Tödliches Comeback“ von Hermine Huntgeburth, welche mit Audiodeskription für Blinde und Untertiteln für Gehörlose laufen.

Viele Filmemacherinnen und Filmemacher werden bei den Filmtagen und auch während der Vorführungen anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen. Eine ausführliche Aufstellung der Gäste finden Sie ab Montag, 29.10.18 auf der Internetseite.

Eine Übersicht über das komplette "Filmforum"-Programm finden Sie hier.

Pressefotos zu den Filmen des Programms gibt es ab sofort zum Download sowie alle Informationen zum Festival unter www.nordische-filmtage.de oder als News auch auf den Social-Media-Kanälen Facebook, Twitter und Instagram. Das gesamte Programm, sowie weitere Informationen zu den Filmen mit allen Vorführzeiten können ebenfalls auf der Festivalhomepage eingesehen werden. Der Kartenvorverkauf beginnt am 27. Oktober um 15.00 Uhr im CineStar Filmpalast Stadthalle und online über die Festival Webseite und www.cinestar.de

Pressekontakt:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nordische Filmtage Lübeck
Schildstr. 12, 23539 Lübeck
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