60. Nordische Filmtage Lübeck: Im Jubiläumsjahr setzt das Festival auf Debütfilme und bietet einen Tag mehr Filmgenuss mit der Retrospektive "Baltic Transfer", Schwerpunkten zu 100 Jahre Baltikum, Island sowie Ingmar Bergman und präsentiert den bisher unbekannten Lübecker Sternenprojektor

Lübeck, 29.08.18 – Beim heutigen ersten Pressegespräch der Nordischen Filmtage Lübeck im Hotel Park Inn by Radisson Lübeck gaben die beiden Festivalleiter, Linde Fröhlich (Artistic Director) und Florian Vollmers (Managing Director),gemeinsam mit Kathrin Weiher, Kultursenatorin der Hansestadt Lübeck, und den Kuratoren Jörg Schöning (Retrospektive) und Ralph Heinsohn (360° Filme/Immersive Medien) einen ersten Einblick ins kommende Jubiläumsprogramm und präsentieren diverse Neuigkeiten. Das Filmfestival feiert 2018 seine 60. Ausgabe. Aus diesem Anlass wird das Festival um einen Tag verlängert und startet bereits am Dienstag, 30. Oktober. An sechs Tagen gibt es dann bis zum 4. November 2018 die neuesten Highlights und innovatives Kino aus den nordischen und baltischen Ländern sowie aus Norddeutschland mit Schwerpunkt auf Schleswig-Holstein und Hamburg.

Zum Jubiläum setzen die Nordischen Filmtage Lübeck auf den Nachwuchs. Erstmalig wird der „Preis für das Beste Spielfilmdebüt“ vergeben. Die Auszeichnung ist mit 7.500 Euro ausgestattet und wird vom Freundeskreis der Nordischen Filmtage Lübeck gestiftet. Sie soll helfen, den Film-Nachwuchs noch besser zu unterstützen, und Mut machen, interessante Stoffe und Geschichten im Spielfilmformat auf die Leinwand zu bringen. Auch die CineStar Gruppe konnte sehr erfreuliche Nachrichten übermitteln. Sie erhöht das Preisgeld des von ihr gestifteten CineStar-Preises für den besten in Norddeutschland hergestellten Kurzfilm, der seit 2013 in der Sektion Filmforum vergeben wird, von bisher 3.000 Euro auf nunmehr 5.000 Euro. Insgesamt werden 2018 neun Preise im Wert von 50.000 Euro in Lübeck vergeben.

Kultursenatorin Kathrin Weiher betonte nach Begrüßung der anwesenden Gäste, unter ihnen Sponsoren, Partner und PressevertreterInnen, den hohen kulturellen und finanziellen Stellenwert des Filmfestivals für die Hansestadt. Die Hansestadt Lübeck als Veranstalter trägt, unterstützt von Partnern und Sponsoren, einen Hauptanteil der Finanzierung des Festivals, das regional und international einen starken Anziehungspunkt darstellt. Im Jahr 2018 feiert die Hansestadt Lübeck ihr 875-jähriges Bestehen mit vielen Veranstaltungen. In diesem Rahmen präsentieren die Nordischen Filmtage seit Januar monatlich die Reihe „Lübeck im Film“ mit Klassikern, die hier gedreht wurden oder einen Bezug zur Stadt aufweisen. Zu sehen sind Filme der Reihe noch bis Dezember.

Im Bereich „360° Filme/Immersives Kino“ gab Kurator Ralph Heinsohn einen Ausblick aufs Programm und präsentierte Highlights seiner Auswahl an 360° Filmen, die (unterstützt von den Lübecker Stadtwerken) wieder im Fulldome-Kino am zentral gelegenen Klingenberg gezeigt werden. Eine wahre Entdeckung, sozusagen ein „Astro-Special“, ist ein bislang nahezu unbekannter Lübecker Sternenprojektor. Ein originaler Planetariumsprojektor, der 1937 „Made in Lübeck“ als Auftragsarbeit für ein Kopenhagener Planetarium hergestellt wurde, ist in Kopenhagen entdeckt worden und wird nach mehr als 80 Jahren für sechs Tage wieder an seinen Ursprungsort zurückkehren. Sternenprojektoren sind der Ursprung der 360°-Kinos – ein Konkurrenzmodell zum damaligen weltweit einzigen Hersteller Zeiss. Ein solcher Projektor aus Lübecker Produktion und mit derart früher Datierung ist in der Fachwelt bislang unbekannt. Mit ihm werden täglich zwei Live-Formate vorgeführt: Ein Kinderformat (ab 6 J.) sowie ein Abendprogramm für Erwachsene. Des Weiteren gibt es mit dem Fulldome-Film „The Baltic Sea“ von Hannes Vartiainen und Pekka Veikkolainen aus Finnland eine Weltpremiere im Programm. Ein poetischer Rundum-Film über die Ostsee als Lebensraum, der aber die Probleme mit Plastikmüll im Meer, schädlichen Mikro-Organismen usw. nicht außen vor lässt. Die beiden präsentierten zuvor 2016 „The Secret World of Moths“ bei den Filmtagen.

Dem schwedischen Kultregisseur Ingmar Bergman ist, anlässlich seines 100. Geburtstages in diesem Jahr, eine kleine Hommage innerhalb der „Specials“-Sektion gewidmet, die neben bekannten Filmen wie „Beröringen/The Touch“, Bergmans erste internationale Ko-Produktion (Schweden/USA 1971), auch eher unbekanntere Werke wie „Hamnstad/Hafenstadt“ (SWE 1948) oder die deutsch-österreichische TV-Produktion „Aus dem Leben der Marionetten“ (1980) zeigt und durch Dokumentationen und Kurzfilme ergänzt wird. Linde Fröhlich, Künstlerische Leiterin der Nordischen Filmtage Lübeck, betonte in diesem Zusammenhang die geschichtliche Bedeutung des Jahres 1918, als gegen Ende des Ersten Weltkrieges zahlreiche europäische Staaten ihre Unabhängigkeit erlangten. Nachdem das Festival im vergangenen Jahr bereits  „100 Jahre Finnland“ thematisiert hat, würdigt es nun das 100-jährige Jubiläum der Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Unabhängigkeit Islands. Filme aus diesen Ländern werden in allen Sektionen des Festivals herausgehoben präsentiert. Ingmar Bergmans Milieustudie „Hafenstadt“ eröffnet zudem die diesjährige Retrospektive, hierin erzählt der Regisseur auf überraschend realistische Weise von sozialen Außenseitern während der Nachkriegszeit in Göteborg.

Die Retrospektive widmet sich mit ihrem Thema BALTIC TRANSFER - Ostsee und Häfen des Nordens im Film“ in diesem Jahr „überseeischen Beziehungen“ und wurde vom langjährigen Kurator Jörg Schöning vorgestellt. Sie lädt dazu ein, Filme zu entdecken, die von Schiffspassagen und Fährverbindungen, von Handelsschifffahrt und Seetouristik erzählen, aber unvermeidlich auch von kriegerischen Auseinandersetzungen und Fluchtbewegungen im 20. Jahrhundert. Die Filme sind mehrheitlich vor der Jahrtausendwende entstanden. Neben maritimen Themen behandeln sie das Alltagsleben an Land: Löschen und Laden, Liebe und Arbeit im Hafen, Hafenromantik und -realität. Im Zentrum dieser Sektion steht dabei das „Hafenkino“: an vier Abenden sind an den Kaianlagen der Lübecker Untertrave im „Schuppen 6“ Stummfilme (vorwiegend) mit Live-Musik zu erleben. Sie erzählen von den alten „Heuerbüros“ in Lübeck (Baldevins Hochzeit, NOR 1926), vom Kampf gegen eine Schmugglerbande in Gdingen (Ruf des Meeres, POL 1927), von dunklen Machenschaften im Hafenviertel Oslos (Café X, NOR 1928) und von illegalem Schnapshandel in den Kaschemmen von Tallinn (Wellen der Leidenschaft, EST 1930).

Der Managing Director der Nordischen Filmtage Lübeck, Florian Vollmers, gab bekannt, dass die Finanzierung der diesjährigen Jubiläumsausgabe dank finanzieller Unterstützung durch die Hauptsponsoren und Partner sowie mit Geldern des Creative Europe MEDIA-Programms der EU gesichert sei. Er sprach ebenfalls den anwesenden Partnern und Sponsoren einen besonderen Dank aus und schloss alle aktuellen Finanziers und Preisstifter der Nordischen Filmtage mit ein. Zu den Hauptsponsoren des Festivals zählen die CineStar-Gruppe, das Radisson Blu Senator Hotel Lübeck, die Lübecker Possehl-Stiftung als Haupt-Förderer und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Bildung des Landes Schleswig-Holstein. Auch die STAWAG (Partner der Stadtwerke Lübeck)  die Gemeinnützige Sparkassen-Stiftung, die Unternehmen LYNET Kommunikation AG, Tallink Silja, AVIS Autovermietung Lübeck, die CITTI Handelsgesellschaft, der Freundeskreis der Nordischen Filmtage Lübeck und die Wessel Stiftungen treten als Förderer und Sponsoren der 60. Nordischen Filmtage Lübeck auf. Weitere Preisstifter sind die Lübecker Gewerkschaften, der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg sowie Baltic Films. Auch der bekannte, in Lübeck ansässige Marzipanhersteller Niederegger, erweitert sein Sponsorship-Engagement: Die Filmtage-Gäste aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Norddeutschland dürfen sich auf einen ganz besonderen Marzipantaler als Jubiläumsgeschenk zu den 60. Nordischen Filmtagen Lübeck freuen.

In besonderem Maße engagieren sich auch in 2018 wieder die langjährigen Medienpartner und Preisstifter der Nordischen Filmtage Lübeck, der NDR - Norddeutscher Rundfunk und die Lübecker Nachrichten. Dank ihrer umfangreichen Berichterstattung werden die Filme im Programm, die Gäste und die diversen Rahmenveranstaltungen des Festivals allen Interessierten und Fans nahegebracht.

Am 10. Oktober 2018 findet die Programm-Pressekonferenz der 60. Nordischen Filmtage Lübeck statt. Kinos und Spielstätten, die bereits feststehen, sind 2018 das CineStar Filmpalast Stadthalle als Haupt- und Eröffnungsfilmkino, das Kolosseum, das Kommunale Kino Lübeck, das Filmhaus, das Hafenkino der Retrospektive im Schuppen 6. Weitere Vorführorte werden noch bekannt gegeben.

Zukünftig stellen die Nordischen Filmtage Lübeck ihre Internetpräsenz und alle Email-Adressen auf www.nordische-filmtage.de um. Bisher galt die Adresse www.filmtage.luebeck.de

Unter www.nordische-filmtage.de gibt es Aktuelles und News zu den Filmtagen, ebenso auf Facebook und Twitter.com/NordicFilmDays – Akkreditierungen für die Nordischen Filmtage sind im Laufe des Septembers möglich.

Pressekontakt:
Silke Lehmann
NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schildstr.12, 23539 Lübeck
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