„Kirschtabak“ ist der diesjährige estnische Beitrag zum Kinder- und Jugendprogramm. Ob es sich bei der Hauptzielgruppe allerdings wirklich um Jugendliche handelt, ist meiner Meinung nach fraglich – zumal der Film in Estland als Erwachsenenfilm gehandelt wird.
Das Thema ist zweifelsohne zeitlos und altersunabhängig: Eine Liebesgeschichte, die sich beide Beteiligte aus unterschiedlichen Gründen nicht eingestehen wollen. Doch die Handlung entwickelt sich ohne erkennbare Höhepunkte vor und zurück, es wird kaum Spannung aufgebaut.
Stattdessen beeindruckt „Kirschtabak“ mit einer außergewöhnlichen Filmsprache, ausgeklügelten und langen Einstellungen und ausgiebigen Landschaftsaufnahmen – man hat das Gefühl, dass die Filmsprache hier letztendlich wichtiger ist als die Handlung und die Charaktere. Nun ist das sicherlich eine mögliche und anspruchsvolle Art, einen Film zu gestalten, findet aber unter jugendlichen Zuschauern in der Regel wenig Gehör, sodass dieser Film vielleicht der falschen Sparte zugeordnet wurde.