Neu im Programm: Kurzfilm-Trilogie von Knut Erik Jensen in der Retrospektive der 55. Nordischen Filmtage Lübeck

Lübeck, 25.10.13 - Die Retrospektive „Nord!wärts“: Spitzbergen und der Weg zum Pol“ der 55. Nordischen Filmtage Lübeck (30.10.-03.11.13) hat drei Filme neu mit ins Programm genommen. Die Kurzfilm-Trilogie des Norwegers Knut Erik Jensen mit den Filmen „Spitzbergen in der Welt“ (1983), „Kalte Welt“ (1986) und „Meine Welt“ (1987) wird am Freitag 1. November 2013 um 16.30 Uhr im CineStar Filmpalast Stadthalle, Kino 4 zusammen mit dem Film „Verschollen vor Spitzbergen“ gezeigt. 

Regisseur Knut Erik Jensen, Jahrgang 1941, stammt aus Honningsvåg in Nordnorwegen. Er studierte Französisch, Russisch und Geschichte und ging anschließend an die International Film School London. Seinen Durchbruch als Filmemacher hatte er Mitte der 1980er Jahre. Sein Kurzfilm „Spitzbergen in der Welt“ von 1983 war der erste Teil seiner Trilogie über Spitzbergen, die wie eine impressionistische Bildercollage anmutet. In diesen Filmen präsentiert er seine Filmideen in eindrucksvollen und prägnanten Details mit dem Resultat einer fast surrealen und sehr intensiven Darstellung von Landschaft und Umwelt. Diese ungewöhnliche Form des Dokumentarfilms entwickelte er in „Kalte Welt“ (1986) weiter. Hier zeigt er eine Strandlandschaft mit Walrossen und Knochenfunden. Jensens Kamera fängt Details in extremer Nahaufnahme auf so besondere Art und Weise ein, dass die Vielzahl von Bildern von Knochenrückständen, Moos, Holzarbeiten, Eis und Wasser in eine Studie von Texturen und Strukturen überzugehen scheint. In „Meine Welt“, dem letzten Teil dieser Trilogie, öffnet Jensen seinen Blick und orientiert sich am Menschen. Er porträtiert das Leben eines Jägers auf Spitzbergen. Seit mehr als 10 Jahren wohnt er in einer kleinen ungedämmten Hütte; seine Lebensumstände erforscht der Filmemacher im Rhythmus ruhig- reflektierter Aufnahmen.  

Bekannt wurde Jensen durch seine drei Spielfilme „Stella Polaris““ (1993), „Burnt by Frost“ (1997) und „Passing Darkness“ (2000). Vier Mal wurde er für den norwegischen Filmpreis „Amanda“ nominiert. Sein Film „Cool and Crazy“ (2002) über einen Männerchor aus dem kleinen Ort Berlevåg an der Barentssee brach in Norwegen alle Zuschauerrekorde und erhielt unter anderem den „Amanda“-Filmpreis als „Bester Dokumentarfilm“ und als „Bester Spielfilm“. In Lübeck war er zuletzt 2009 vertreten mit seinem Spielfilm „Ice Kiss“ über die norwegische Spionin Gunvor Haavik.

Viele von Knut Erik Jensens Filmen sind eine Hommage sowohl an die Natur als auch an die Bewohner von Nord-Norwegen. Er filmt die alltägliche Realität, aber legt sein besonderes Augenmerk auf die Universalität des Menschseins und zeigt den Kern der menschlichen Würde und Humanität.

Ab dem 26.10.13 um 15 Uhr beginnt der Kartenvorverkauf der 55. Nordischen Filmtage Lübeck zeitgleich im CineStar Filmpalast Stadthalle in Lübeck und online über die Homepage des Festivals auf www.filmtage.luebeck.de

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