Als ich mich im Kino umdrehe, sehe ich in ernste, betroffene Gesichter der noch eben so lustigen Schulklassen. Die Dokumentation “Nowhere home” reflektiert die Situation mehrerer Jungen, die abgeschoben werden sollen. Begriffe wie Humanität, Freiheit und Gleichheit sind für sie keine Selbstverständlichkeit, und als Zuschauer versucht man ihre Situation zu begreifen, die, verglichen mit unserer, ein elendiges Leiden ist. Die jugendlichen Flüchtlinge, mit schweren Schicksalen und oft traumatisiert, kommen aus Krisengebieten und hoffen, Asyl in Norwegen zu bekommen. Doch das Gesetz schreibt vor, mit Beginn ihres 18. Lebensjahres wieder in das Heimatland zu müssen.

Die Asylbewerber erzählen von ihren Ängsten und bezeichnen ihren 18. Geburtstag als Ende des Lebens. Es kommt einem so vor, als würde der Film nie enden, unter anderem, weil es keinen Spannungshöhepunkt gibt. Doch das verschlechtert in keinem Fall den Film, es signalisiert die Realität und das ebenso lange, qualvolle Bangen der Jugendlichen, von denen schon viele die Hoffnung aufgegeben haben. Die Kameraführung in dieser Dokumentation ist unglaublich gut, und das ist nur ein Grund von vielen, warum der Film einen so sehr berührt, aber auch fassungslos macht!