Wenn „The Rat King“ eines ist, dann erschreckend. Zufällig in diesen Film geraten, erwartete ich nichts Böses, es sollte um einen computerspielabhängigen Jungen gehen, der sich auf lebensbedrohliche Weise in ein Spiel verwickelt. Diese Art von Handlung schien für mich nicht außergewöhnlich, und auch beim Wort „Thriller“ war ich noch nicht abgeschreckt, denn so wird ja heutzutage fast jeder zweite Film betitelt. Bei „ The Rat King“ jedoch, passt die Bezeichnung wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Als ich gestern aus der Vorstellung kam, dachte ich mir „Diesen Film will ich nie wieder sehen!“ und war bestimmt nicht die Einzige. Der Film war schrecklich. Aber wenn ich jetzt, zwölf Stunden später, darüber nachdenke, war er zwar schrecklich gruselig, aber auch schrecklich gut.
Die Kameraführung, die Perspektiven und die verschiedenen Fokussierungen, Zeitlupen, Soundeffekte und die Doppelgängergeschichte zwischen dem Protagonisten Juri und seinem Freund Niki, in der man eine Zeitlang überhaupt nicht wusste, wer wer ist, gaben dem Film mehr als nur Spannung. Denn wie das Wort „Thriller“ schon sagt, sorgte „ The Rat King“ für Begeisterung. Keine Begeisterung wie bei einem fröhlichen Musical, in dem man mitsingen möchte und total glücklich aus dem Film geht, sondern die Art Faszination, die es nur bei Filmen gibt, die wirklich überzeugen. Die Art von Begeisterung, die sich einstellt, wenn man trotz des erdrückenden Gruselns nicht aus dem Kino gehen kann, weil man einfach zu gefesselt von der Geschichte ist. Das alles ist dem Regisseur von „ The Rat King“ meiner Meinung nach perfekt gelungen.