Levis Pferd – Kritik von Emilia Kaufmann, 16

In dem norwegischen Film „Levis Pferd“ von Regisseur Torfinn Iversen geht es um einen Jungen, der zur Belustigung einer Jugendgang ein Pony quält. Der 14jährige Jonas möchte gerne mit den Jungen aus der Nachbarschaft befreundet sein. Um endlich Freunde zu gewinnen ist Jonas bereit, das Pferd eines Behinderten zu quälen. Für ihn, Levi, stellt das Tier die einzige Bezugsperson dar. Nachdem Jonas das Pony gequält hat und es weggelaufen ist, bereut er seine Tat sofort und macht sich auf die Suche nach dem Tier und sich selbst.

Der 18minütige Film ist beeindruckend und packend von der ersten bis zur letzten Einstellung. Durch den dunkel gehaltenen Hintergrund kommt das weiße, unschuldige Pferd gut zur Geltung und bildet den Kontrast  zum Dunklen. Das Pferd ist neben dem Hauptdarsteller Jonas der eigentliche Star des Films. Über die traurigen und unschuldig wirkenden Augen ruft es Emotionen beim Zuschauer hervor, sodass man das Gefühl bekommt nicht im Kinosaal zu sitzen, sondern direkt neben dem Pferd zu stehen. Man leidet mit ihm und verspürt den Drang, ihm helfen zu wollen. Dieses Gefühl zieht sich auch durch den ganzen Film. Es wird durch die Kameraeinstellungen verstärkt, die nahezu in jeder Szene auf die Gesichter der Darsteller gerichtet sind. Diese Kameraführung macht es möglich, die Entscheidungen und Verzweiflung der Hauptfigur Jonas hautnah miterleben zu können. Durch das einzigartige Spielen fast nur über das Gesicht, gelingt es dem Hauptdarsteller  das Publikum für sich zu gewinnen und eine Bindung aufzubauen. Der Film kommt fast ohne Text aus, da die Bilder alleine schon sehr Aussagekräftig sind. Darüber hinaus untermalt  die Musik die Handlung so gut, dass sie einem nicht bewusst auffällt. Ein tragischer, aber sehr gefühlvoller Film und ein Muss für jeden Besucher der Nordischen Filmtage.

 

Levis Pferd – Kritik von Inke Klabunde, 17

Vor der Kulisse des dunklen, kalten, norwegischen Winters spielt der mindestens ebenso dunkle Film „Levis Pferd“. Erzählt wird in dem 18-minütigen Kurzfilm des Regisseurs Torfinn Iversen eine Geschichte, die vor allem davon handelt, Mut zu zeigen. Allerdings geht es hierbei sowohl um Zivilcourage als auch den Mut im negativen Sinne, nämlich im Sinne einer „Mutprobe“, der sich auch der Protagonist des Filmes unterziehen muss, um zu den Beliebten zu gehören. Dass dies ein Fehler ist, will sich der 14-jährige Jonas allerdings nicht eingestehen und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf.

Mut baut Jonas nach und nach vor allem gegenüber der unterdrückenden, gewalttätigen Bande Jungs auf, die es vor allem auf seinen Freund Levi und dessen Pferd abgesehen haben.

Dass der Dialog in „Levis Pferd“ zurückgestellt wird, erzeugt allerdings keinerlei negative Wirkung, im Gegenteil: Durch die wenigen, sich stets wiederholenden Sätze wie „Hab keine Angst!“ und die sich ebenfalls wiederholenden Nahaufnahmen der Pferdeaugen wird deren Bedeutung für die Geschichte hervorgehoben.

Begleitend und unterstützend wirkt auch die schlichte Hintergrundmusik, welche die Spannung den ganzen Film über am Laufen hält. Jedoch kann auch die Musik nicht den viel zu kurz gefassten Umschwung überspielen, in welchem sich die anderen Bandenmitglieder von dem anführenden Jungen abwenden. An dieser Stelle des Films wirkt die Handlung viel zu simpel und unrealistisch. Insgesamt kann man aber sagen, dass sich vor allem durch Perspektiven-, Musik- und Farbwahl eine runde Handlung zu einem hochemotionalen Film entwickelt, der zum Nachdenken anregt.

 

Levis Pferd – Kritik von Frederike Bensch, 16

Intensive Blicke von Mensch und Tier dominieren in diesem nachdenklich stimmenden Film. In der kaltgrauen Winterlandschaft Islands versucht ein Junge zu einer Clique dazuzugehören - und muss sich die Frage stellen, wie weit er dabei gehen will.
Die Sätze "Don't be afraid" und "That's enough" bestimmen den Film, sie werden immer wieder von verschiedenen Personen in verschiedensten Situationen genannt, mal von dem coolen Anführer der Clique, mal von Levis, dem geistig leicht Behinderten, dessen einzige Bezugsperson sein Pony ist. Ansonsten spielen Dialoge nur eine nebensächliche Rolle, der Film ist mit der ruhigen Filmmusik eher still gehalten und doch kann man die inneren Konflikte, die Unverständnis, das Entsetzen gut nachempfinden. Ich persönlich war manchmal fast sauer auf die Hauptperson und ihre Handlungen.

Ein Film mit Tiefgang - und das Ende bleibt bis zum Schluss offen.

 

Kritik von Maxi Pietschmann, 16

In dem norwegischen Kurzfilm  „Levis Pferd“ geht es um einen 14 Jahre alten Jungen, der keine Freunde hat. Er würde dafür alles tun und somit quält er das Pferd von Levi, einem geistig Behinderten, indem er es mit Steinen bewirft und somit verscheucht, nur um Anerkennung dreier anderer Jugendlicher zu bekommen. Levi selber hat keine sozialen Kontakte. Nun ist auch sein Pferd, das einzige Wesen, das ihn treu begleitet hat, weggelaufen. Es kommt zum Showdown.

Dieser Kurzfilm hat uns auch wieder zeigen können, wozu Kinder im Stande sind, nur um Anerkennung zu gewinnen. Durch sensationelle Schauspieler gab es die perfekten Bedingungen um mit Levi mitzufühlen. Ich finde, es ist ein sehr emotionaler Film, der unbedingt gesehen werden sollte.