„Aus dem Tagebuch eines Drehbuchautors“

Wie bist du darauf gekommen Drehbücher zu schreiben?

Ich wollte schon immer schreiben. Nach der Schule hatte ich jedoch den naiven Einfall, dass ich Germanistik studieren muss, um schreiben zu können. Irgendwann habe ich gemerkt, dass man aber weniger lernt selber zu schreiben, sondern eher was andere geschrieben haben. Ich habe dieses Studium abgebrochen und mich an verschiedenen Filmhochschulen beworben. In den zwei Jahren war ich an der Filmschule in Ludwigsburg, dann bin ich nach München, England und auch Amerika zu weitern Aufbaustudiengänge gegangen. In den ersten Jahren habe ich mehr mit der Kamera und in der Regie gearbeitet, doch irgendwann bin ich dann wieder zu meinem eigentlichen Berufswusch, dem Schreiben, zurückgekommen.

Wie sieht ein Tag in deinem Arbeitsleben aus?

Ich schreibe meistens am Vormittag drei bis vier Stunden in einer Wohnung, welche ich als Büro nutze. Danach erledige ich die alltäglichen Dinge eines Selbstständigen, wie zum Beispiel Steuererklärungen...

Kannst du überall schreiben oder musst du immer in einem bestimmten Räum oder Umgebung sein?

Am besten kann ich in einem leeren Raum schreiben. Dort kann mich nichts ablenken. Es darf auf gar keinen fall zu gemütlich sein, denn dann mache ich alles andere, nur nicht das was ich soll. Und das Internet ist eine der schlimmsten Erfindungen für einen Autor. Es verleitet einen oft dazu sich ablenken zu lassen.

Du hast schon Filme wie zum Beispiel „Polizeiruf 110“ oder das „Klassentreffen“ geschrieben, beides für die ARD, an welchem Projekt arbeitest du im Moment?

Es soll ein Kinofilm werden, der in den 60iger Jahren im Ruhrgebiet spielen soll. Mehr darf und will ich nicht sagen. (Er lächelt)

Hast du Tipps für angehende Drehbuchautoren?

Man sollte andere filmbegeisterte Leute finden, die mit dir zusammen dein Projekt verwirklichen wollen, denn wenn man sich irgendwo bewerben will, muss man etwas vorzuzeigen haben. Besonders wichtig ist auch, dass ihr euch gegenseitig kritisiert. Das muss man unbedingt im Berufsleben eines Drehbuchautoren können und vor allem auch ertragen können. Immer möchte irgendwer etwas Anderes machen. Das ist völlig normal. Und man muss auch akzeptieren können, dass im Durchschnitt nur eins von zehn Drehbüchern verwirklicht werden kann. Und auf jeden Fall schreiben, schreiben, schreiben!