Die Tragikomödie mit Wotan Wilke Möhring „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ ist ein wunderschöner Film über den Tod, die Einsamkeit nach dem Verlust eines geliebten Menschen und das Leben danach. Der Buch- und Drehbuchautor Gernot Gricksch beschreibt ihn als „Tragische Geschichte mit viel Ironie und einem Funken Hoffnung.“ Als die 15 jährige Kim, gespielt von der 21 jährigen Helen Woigk, ihre Mutter verliert, versucht ihr Vater Markus (Wotan Wilke Möhring) das Leben so weiter zu führen, als wäre nichts geschehen. Kim kann das nicht. Sie verkriecht sich in ihrer Welt und lässt nur noch ihre harte Seite zum Vorschein kommen. Doch weder sie noch ihr Vater ahnen voreinander, wie sehr sie unter dem Verlust leiden. Kims Großmutter und Markus Mutter (Christine Schorn) möchte den beiden helfen, doch auch sie kämpft gegen eine Krankheit. Als alles zusammenzubrechen scheint, brennt Kim mit ihrem Freund Alex (Frederik Lau) durch.
Sowohl die Schauspieler, als auch das gesamte Team haben großartige Arbeit geleistet. Mit Helen Woigk als Hauptdarstellerin ist es dem Regisseur André Erkau gelungen, die Rolle von Kim optimal zu besetzen. Die Trauer, der Verlust, die Einsamkeit, Wutausbrüche und Entsetzen sind so beeindruckend und realitätsnah dargestellt, dass es dem Zuschauer leicht fällt, diese starken Gefühle nachzuempfinden. Den Spaß an der Arbeit, aber auch die Ernsthaftigkeit das Thema richtig rüberbringen zu wollen, ist den Schauspielern anzumerken. Oft kann man sagen: „Ja, das habe ich selbst schon erlebt.“
Jeder Mensch geht unterschiedlich mit der Trauer über den Verlust eines Menschen um, empfindet sie anders. Nicht immer ist man einverstanden mit dem Verhalten anderer. All dies ist wunderbar dargestellt und mit Effekten wie zum Beispiel dem lauten Tropfen des Regens, noch hervorgehoben.
Auch die Filmmusik ist immer passend zu den Charakteren des Films und der dazugehörigen Stimmung. Bei Kim läuft fast immer Hard Rock Musik, was ihren Stil noch einmal verdeutlicht. Der Soundtrack ist vielfältig und gut gewählt.
Während mehrerer Szenen gab es sogar Zwischenapplaus des Publikums, der, wie ich finde, auch absolut berechtigt war. Das Thema Verlust und Tod wird von einer ganz anderen Seite aufgearbeitet und vertieft. Das Leben geht weiter und ich denke, dass jeder der Zuschauer mit einem Lächeln und einem guten Gefühl aus dem Film gegangen ist.