In diesem Episoden-Film geht es um fünf Jugendliche und deren Erlebnisse im Alter von 17, also beinahe 18. Positiv herauszuheben sind an diesem Film die Leistungen der jungen Schauspieler, die ihre Sache gut machen (wie ich im Gespräch mit der Regisseuren herausfand, sind sie alle Laienschauspieler), die Geschichten an sich sind interessant und authentisch. Das waren dann leider auch schon die positiven Aspekte des Films, der eine Gesamtlänge von zwei Stunden hat. Das sorgt dafür, dass der Film sich ziemlich zieht.
Doch der Reihe nach: Die Episoden thematisieren Probleme von Jugendlichen, z.B: Der Schritt zum Erwachsenen, die ersten sexuellen Erfahrungen (in diesem Fall verbunden mit dem Thema Abtreibung), der Wunsch nach Freiheit. Doch sie machen nicht nachdenklich oder gar betroffen.
"Wir waren ganz normale Jugendliche, mit ganz normalen Problemen", sagt einer der Darsteller am Anfang des Films. Allerdings wird das nicht so dargestellt, sondern die Probleme scheinen besonders (was sie wenn, nur im Falle des jungen Strippers sind). Die Kamera zoomt häufig viel zu nah an die Gesichter heran, was mich aber auch nicht berührte. Die Farben sind immer dann hell, wenn schöne Dinge geschehen; wenn nicht, sind die Farben eher dunkel gehalten, was den Eindruck verstärkt, dass sich auch hier wenig Gedanken gemacht wurden, wie man die Räume in Szene setzen könnte.
Desweiteren findet der Film kein Ende, es gab mehrere Szenen, bei denen ich dachte: So, jetzt ist er vorbei - aber er ging weiter. "Almost 18" hat mich sehr enttäuscht, da ich mir hier wirklich einen sehr guten Film erwartet habe, der mich auch zum Nachdenken anregt, da ich die Probleme in dem Alter kenne. Stattdessen fühlte ich mich am Ende des Films, wie Faust in Goethes Drama: "Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so schlau, als wie zuvor"