Der Film „Der Eisdrache“ (in Schweden unter dem Titel „Isdraken“ erschienen) vom Regisseur Martin Högdhal handelt von dem jungen Mik, der zusammen mit einem alkoholabhängigem Vater und seinem kriminellen Bruder Tony in Stockholm aufwächst, nachdem ersterer in die Entzugsklinik und letzterer ins Gefängnis kommt, zieht Mik zu seiner Tante Lena aufs Land. Doch kaum hat er sich eingelebt, soll er schon wieder von dort fort in eine Pflegefamilie.
Mir persönlich hat der Film „Der Eisdrache“ sehr gefallen, denn obwohl er sehr viel Handlung beinhaltet und ziemlich temporeich ist, finde ich trotzdem, dass er oft eine gewisse Ruhe ausstrahlt. Diese Tatsache, wird auch durch die teils spannungsaufbauende, teils entspannende, teils schon fast lustige Filmmusik unterstrichen. Auch durch die gute Auswahl der Schauspieler wirkt der Film authentisch und man kann sich sehr gut vorstellen, dass etwas so oder so ähnlich tatsächlich passiert ist. Außerdem fiel es mir als Zuschauer leicht, mich in Mik hinein zu versetzen und Mitleid mit ihm zu empfinden. Dadurch, dass der Film aber auch durchaus lustige Stellen hat, wird er nicht zu dramatisch und so meiner Meinung nach noch geeigneter für jüngere Zuschauer.
Durch ein Zusammenspiel aus Farben, Filmmusik und Kameraführung wird eine sehr klare Linie gezogen zwischen dem Anfang, als Mik noch mit seinem Vater und seinem Bruder in Stockholm lebt, dem Teil, in dem Mik bei seiner Tante im Norden ist und dort eine größtenteils glückliche Zeit mit seinen Freunden, darunter seine Klassenkameradin Pi, erlebt und dem Zwischenteil, in welchem er in seiner Gastfamilie leidet und möglichst schnell wieder von dort weg will. Dieser Unterscheidung kann man zwar auch Negatives abgewinnen, ich empfinde es aber eher als interessant, da es noch einmal verdeutlicht, wie unterschiedlich alle Situationen sind und wie unterschiedlich unsere Hauptperson sich dabei fühlt.