Joschua (13) porträtiert von Jonas (16)

Mir schräg gegenüber sitzt ein kleiner, blonder Junge mit einer leicht rundlichen Brille. Er heißt Joschua und nimmt genau wie sein großer Bruder Rafael an dem Projekt „Junge Filmjournalisten 2012“ teil. Sein Kapuzenshirt trägt er lässig offen, während er seine Blicke durch den Raum schweifen lässt. Zunächst wirkt er etwas nervös und ist sich nicht immer ganz sicher, was die beste Antwort auf einige Fragen wäre.

Warum er bei den Jungen Filmjournalisten mitmacht, ist jedoch klar. Seit vielen Jahren besucht er schon die Nordischen Filmtage und ist ihnen immer treu geblieben. Im letzten Jahr hat es für ihn sogar geklappt, mit seinem Freund Louis in die beliebte Kinderjury aufgenommen zu werden. „Wir durften auf der Gala einen Preis verleihen und das wurde sogar ins Fernsehen übertragen“, erzählt er stolz. Wenn man ihn nach seinem Lieblingsfilm der Nordischen Filmtage fragt, fällt die Antwort nicht schwer: „'Liverpool Goalie'... auch wenn den andere nicht so mögen“ fügt er noch hinzu. „Für den hab' ich auch in der Kinderjury gestimmt“. Doch auch Filme außerhalb dieser Veranstaltung faszinieren ihn. Allen voran „Der Herr der Ringe“, aber natürlich gibt es auch viele andere gute Filme: „Vor allem müssen sie actionreich, spannend und auch ein bisschen lustig sein.“ Ins Kino geht er dennoch eher selten, dafür möchte er ungern so viel Geld ausgeben.

Aber auch wenn es nicht gerade um Filme geht, hat Joschua einiges zu erzählen. Er besucht die 8. Klasse der St. Jürgen Gemeinschaftsschule und hat dort einige Freunde, mit denen er sich gerne trifft. Meistens bei sich zu Hause, doch er geht auch gerne mit Freunden in den Wald und spielt ein mittelalterlich nachempfundenes Kampfspiel mit nachgebildeten Waffen namens „Larp“ mit ihnen. „Ansonsten spiele ich in meiner Freizeit afrikanische Trommel oder gehe beim LRG rudern. Ich habe auch vor Kurzem mit Skateboarding angefangen. Das ist eigentlich ganz cool, aber ich bin noch nicht so gut.“ sagt er grinsend.

Bei den Nordischen Filmtagen möchte er hauptsächlich die Chance nutzen, seine eigene Meinung zu Filmen zu Papier zu bringen. Interviews interessieren ihn weniger, da er peinliche Situationen vermeiden möchte. „Und wenn du noch wissen willst, was ich an mir nicht so mag: Ich finde mich zu klein“ , sagt er mir plötzlich, ohne dass ich ihn danach gefragt habe. Doch selbst bei diesem Satz wirkt er, wie das ganze Interview über, gut gelaunt und fröhlich.