„Der Eisdrache“ ist ein spannender und actionreicher Kinderfilm, der aber auch Probleme bewusst anspricht und deutlich macht. Es geht um den elfjährigen Mik, der gemeinsam mit seinem Bruder und seinem alkoholkranken Vater in Stockholm lebt. Als sein Bruder ins Gefängnis muss und sein Vater mal wieder betrunken aufgefunden wird, muss Mik zu seiner Tante nach Nordschweden ziehen. Schnell lernt er dort Freunde kennen und lebt sich ein. Doch der Friede währt nur kurz und Mik wird zu einer professionellen Pflegefamilie gebracht. Als er die Schikane der Familienmitglieder nicht mehr aushält, haut er ab.
Der Film besteht aus mehreren, in sich geschlossenen Geschehnissen, die der Junge erlebt, doch durch alle begleitet ihn der Gesang eines Wales. Der Bezug zwischen den Walen und dem Jungen ist wunderschön gemacht. Die Art wie die Tiere leben und immer wieder zueinander finden, fasziniert den Jungen.
Eine stets ruhige Kameraführung gibt einem auch in aufregenden Szenen ein Gefühl der Sicherheit, was, wie ich denke, besonders für junge Zuschauer wichtig ist, denn einige Abschnitte sind sehr nervenaufreibend oder sogar gruselig dargestellt. Auch die idyllische Landschaft Schwedens, die zwischen den einzelnen Erlebnissen des Jungen gezeigt wird, beruhigt das aufgerüttelte Innere des Zuschauers immer genau an den richtigen Stellen.
Ein gut gelungener, wenn auch an einigen Stellen etwas makabrer Kinderfilm.