Siri Meißner wirkt entspannt. Sie strahlt Erfahrung und Gelassenheit aus, als sie mir gegenüber sitzt und mich aus dunklen, fordernden Augen ansieht. Aus der einleitenden Frage, wie Siri an das Projekt „Junge Filmjournalisten“ gekommen ist, erfahre ich, dass sie schon einmal dabei war. Über die Tischlerei ihres Vaters, welche die „Nordischen Filmtage“ sponsert, kam sie im letzten Jahr auf die Idee, den Workshop auszuprobieren. Die Bewerbung gestaltete sich jedoch nach mehreren Anläufen problematisch, bis sie letzten Endes doch in die Gruppe der Teilnehmer aufgenommen wurde. „Dieses Jahr war alles viel einfacher; eine Bewerbung langte völlig aus“, fügt sie lächelnd hinzu.
Als leidenschaftliche Handballspielerin würde sie sich im späteren Berufsleben nicht mit Filmjournalismus, sondern mit Sportjournalismus beschäftigen wollen. Dennoch lässt sie das Thema „Film“ nicht los: „Der perfekte Film sollte real sein und berühren; wichtig ist, dass er eine Message birgt und mir Gründe gibt, über das Thema nachzudenken. Deshalb kann ich mich auch mit irrealen Animationsfilmen nicht identifizieren.“ Das Außergewöhnliche an den „Nordischen Filmtagen“ seien die ausgefallenen Filmideen, die freundliche Atmosphäre sowie das Gefühl, auch als „Jungjournalistin“ schon komplett dazuzugehören.
So schwingen wir uns mühelos von Thema zu Thema und es fällt auf, dass Siri Meißner für eine 16-jährige Schülerin bereits politisch sehr interessiert ist und eine individuelle Meinung vertritt. Sie ließt regelmäßig die „Lübecker Nachrichten“, da sie sich auch für unangekündigte Wirtschaft-Politik-Tests ihrer Schule stets auf dem Laufenden halten muss. „ Alles in Allem bin ich froh, an dieser seltenen Gelegenheit, Filme zu sichten und zu rezensieren, teilnehmen zu können“, antwortet Siri abschließend.