Historisches/ Historic Zielsetzung,
Organisation und Geschichte
Die Nordischen Filmtage Lübeck
sind das älteste und bedeutenste Festival, das sich ganz auf die Präsentation
von Filmen aus dem Norden und dem Nordosten Europas spezialisiert hat. Alljährlich
werden hier am ersten Wochenende im November die neuesten Produktionen aus Dänemark,
Finnland, Island, Norwegen und Schweden sowie aus Estland, Lettland und Litauen
vorgestellt. Neben dem Hauptprogramm mit aktuellen Spielfilmen, Dokumentar- und Kurzfilmen
gibt es jeweils ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm und eine Retrospektive, die
einer wichtigen Epoche oder bedeutenden Persönlichkeit der Filmgeschichtete gewidmet
ist. Das Filmforum Schleswig-Holstein, das im Rahmen der Nordischen Filmtage Lübeck
stattfindet, bietet einen Einblick in das Filmschaffen des nördlichsten deutschen
Bundeslandes.
Die Nordischen Filmtage Lübeck verstehen sich als kultureller
Ausdruck des Ars-Baltica-Gedankens, der die bereits zu Zeiten der Hanse geknüpften
Verbindungen zwischen den nordischen Ländern, dem Baltikum und der deutschen Küstenregion
neu definieren und beleben will. Dabei können sie selbst auf eine beachtliche
Geschichte zurückblicken. 1997 finden die Nordischen Filmtage Lübeck zum 39.
Male statt. Sie zählen damit zu den traditionsreichsten Filmfestivals, die in Europa
veranstaltet werden.
Hier hatten in den vergangenen Jahren viele junge
Filmemacherinnen und Filmemacher zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre Debütwerke
einem internationalen Publikum vorzustellen. Heute zählen sie zu den renommierten
Regisseurinnen und Regisseuren des europäischen Kinos wie Jan Troell und
Stefan Jarl, Søren Kragh-Jacobsen und Lars von Trier, Aki und Mika Kaurismäki,
Fridrik Thor Fridriksson und Hrafn Gunlaugsson, Vibeke Løkkeberg und Berit Nesheim,
Daniel Bergman und Åke Sandgren. Andere, die in Lübeck zu Gast waren wie
Bille August oder Lasse Hallström wurden gar nach Hollywood gerufen.
Entstanden
sind die Nordische Filmtage eher zufällig. Als die Hansestadt Lübeck im August
1956 "Nordische Tage" veranstaltete, präsentierte der Lübecker
Filmclub im Hoffnung-Kino sechs Filme als Beispiele skandinavischen Filmschaffens. Das
Echo war derart positiv, daß sich der Filmclub Vorsitzender Rolf Hiller zu einer
Fortsetzung entschloß. So wurde eine Kontinuität errreicht, obwohl die
Veranstaltung in der Anfangszeit nicht jährlich durchgeführt werden konnte.
Veranstalter
war bis 1964 der Lübecker Filmclub, von 1966 bis 1970 der aus ihm hervorgegangene
Verein "Nordische Filmtage". Im Jahr 1971 übernahm der Senat der Hansestadt
Lübeck, vertreten durch das Amt für Kultur, die Trägerschaft für das
Festival. Mit der künstlerischen Leitung wurde zunächst Bernd Plagemann betraut
zusammen mit Hauke Lange-Fuchs und Hans-Gerd Kästner und unterstützt durch eine
beratende Kommission skandinavischer Journalisten. Nach dem Ausscheiden von Bernd
Plagemann übernahm Andrea Kunsemüller 1987 die künstlerische Leitung der
Filmtage, der heute außerdem Hauke Lange-Fuchs und Linde Fröhlich angehören.
Durch
die Einbeziehung von Sonderprogrammen und Informationsschauen, Symposien und
Begleitseminaren haben es die Nordischen Filmtage Lübeck in den vergangenen Jahren
verstanden, Schwerpunkte zu setzen und ein jeweils speziell interessiertes Publikum
anzusprechen. Dabei wurde die Dauer des Festivals auf vier Tage erweitert (Donnerstag bis
Sonntag). 1989 wurden erstmals baltische Filme ins Programm einbezogen. Seit 1988 bildet
das Filmforum Schleswig-Holstein den Auftakt zu den Nordischen Filmtagen Lübeck. 1997
gibt es eine neue Programmschiene, in der unter dem Titel New Nordic Cinema
ausgewählte neue Produktionen aus Skandinavien deutschen Filmverleihern vorgestellt
werden.
Veranstalter der Nordischen Filmtage ist der Senat der Hansestadt Lübeck.
Ehrenvorsitzende ist die norwegische Schauspielerin, Regisseurin und frühere
UN-Botschafterin Liv Ullmann. Die Schirmherrschaft haben die in Hamburg residierenden
Generalkonsuln von Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland sowie der Isländische
Botschafter übernommen. Finanzielle Unterstützung kommt vom Land
Schleswig-Holstein, dem Auswärtigen Amt, dem Nordischen Ministerrat, dem Norwegischen
Außenministerium, dem Nordic Film & TV Fund sowie dem Norddeutschen Rundfunk
(NDR MEDIA GmbH), der sich seit 1990 für das Festival einsetzt.
Der NDR
stiftete einen Förderpreis in Höhe von 25.000 DM für einen Spielfilm von
besonderer künstlerischer Qualität. Außerdem gibt den mit 5.000 DM
dotierten Publikumspreis der Lübecker Nachrichten, den ebenfalls mit 5.000 DM
dotierten Dokumentarfilmpreis der IG-Metall Lübeck, den Kirchlichen Filmpreis, den
Baltischen Filmpreis und den Kinderfilmpreis der Nordischen Filminstitute. Vom medienpädagogischen
Begleitseminar des Bundes- und Landesverbandes Jugend und Film sowie vom
Empfehlungsausschuß Medien der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden
und des Kinder- und Jugendfilmzentrums in Deutschland werden außerdem
Ankaufsempfehlungen für Kinder- und Jugendfilme abgegeben.
Bei den 39.
Nordischen Filmtagen Lübeck, die in der Zeit von 6. bis 9. November 1997 stattfinden,
konkurrieren 100 Filme um die Preise in den verschiedenesiedenen Kategorien. Sie sind zu sehen im
Filmpalast Stadthalle, Mühlenbrücke 11, 23552 Lübeck. Die Programmübersicht
mit allen Filmen und Terminen erscheint am Sonntag, den 2. November, als Magazinbeilage
der Lübecker Nachrichten. Weitere Informationen enthält der Katalog der
Nordischen Filmtage Lübeck, ebenfalls ab 2. November zum Preis von 3 DM erhältlich
ist. Im Internet sind die Nordischen Filmtage Lübeck erreichbar unter
http://www.nordische-filmtage.de. Der Kartenvorverkauf beginnt am Sonntag, den 2. November,
um 11.30 im Filmpalast Stadthalle an der Kinokasse und telefonisch unter der Rufnummer
0451 - 70 30 100.
Aim, Organisation and History
The
Nordic Film Days Lübeck are the oldest and most important festival devoted entirely
to the presentation of films from Europes northern and northeastern countries. Every
November, year in, year out, the latest productions from Denmark, Finland, Iceland, Norway
and Sweden as well as from Estonia, Latvia and Lithuania are presented here on the first
weekend in November. In addition to the main programme with current feature films,
documentaries and short films, there is also an extensive programme of films for children
and young people and a retrospective devoted to an important era of film history or to a
famous film personality. The Filmforum Schleswig-Holstein, which is held within the
framework of the Nordic Film Days, offers a view of filmmaking in the northernmost region
of Germany.
The Nordic Film Days Lübeck see themselves as a cultural
expression of the notion of Ars Baltica, which intends to revive and redefine the links
between the Nordic countries, the Baltic states and the coastal region of Germany, links
that go back to the era of the Hanseatic League. The festival can look back at a
considerable history of its own. In 1997 the Nordic Film Days will celebrate their 39th
edition. In this tradition they are in a league with the oldest film festivals of Europe.
In
the past years many young filmmakers were able to present their debut works for the first
time to an international audience at the Nordic Film Days Lübeck. Today they number
among the leading directors of European cinema directors like Jan Troell and Stefan
Jarl, Søren Kragh-Jacobsen and Lars von Trier, Aki and Mika Kaurismäki,
Fridrik Thor Fridriksson and Hrafn Gunlaugsson, Vibeke Løkkeberg and Berit Nesheim,
Daniel Bergman and Åke Sandgren. Other directors who have been guests of the
festival in the past, such as Bille August or Lasse Hallström, have even followed the
call to Hollywood.
The birth of the Nordic Film Days Lübeck was a bit of an
accident. When the Hanseatic city of Lübeck was putting on an event called "Nordic
Days" in August 1956, the Lübeck Film Club presented six films in the "Hoffnung"
film theatre as examples of Scandinavian filmmaking. The response was so positive that the
clubs president, Rolf Hiller, decided to repeat the event. In the beginning it could
not take place every year, but soon continuity was established
Until 1964 the
festival was put on by the Lübeck Film Club. From 1966 to 1970 the association "Nordic
Film Days", which developed out of the club, organised the event. In the year 1971
the Senate of the Hanseatic City of Lübeck, represented by Cultural Office, took over
responsibility for the festival. Bernd Plagemann was entrusted with the artistic direction
together with Hauke Lange-Fuchs and Hans-Gerd Kästner and with support from an
advisory commission made up of Scandinavian journalists. When Bernd Plagemann left the
festival, Andrea Kunsemüller, in 1987, took charge of the artistic direction of the
film days, which now also includes Hauke Lange-Fuchs and Linde Fröhlich
By
introducing special programmes and information shows, symposia and seminars in the past
years, the Nordic Film Days Lübeck have been able to focus priorities and address
specific interest groups. The festival was expanded to four days (Thursday to Sunday) to
accommodate all the events. Baltic films were introduced to the programme for the first
time in 1989. Since 1988 the Nordic Film Days Lübeck have been accompanied by the
Filmforum Schleswig-Holstein. Starting this year there is a new section called New Nordic
Cinema where selected new productions from Scandinavia will be shown to German
distributors.
The Nordic Films Days are put on by the Senate of the Hanseatic
City of Lübeck. Honorary President of the Nordic Film Days Lübeck is the
Norwegian actress, director and former UN ambassador Liv Ullmann, while the festivals
patrons are the General Consuls of Sweden, Norway, Denmark and Finland, who reside in
Hamburg, as well as the Ambassador of Iceland. The festival receives financial support
from Schleswig-Holstein, the German Foreign Office, the Nordic Council of Ministers, the
Norwegian Foreign Ministry, the Nordic Film & TV Fund and the Norddeutscher Rundfunk
(NDR Media GmbH), which has supported the event since 1990.
The NDR donates a
Promotion Prize amounting to DM 25,000 for a feature film of outstanding quality. There
are also the Audience Prize of the Lübecker Nachrichten (DM 5,000) and the
Documentary Film Prize of IG-Metall Lübeck (DM 5,000), the Church Film Prize, the
Baltic Films Prize and the Children's Film Prize of the Nordic Film Institutes. Convening
on the occasion of the festival, the media-pedagogical seminar of the federal and regional
association for childrens films and media education and the advisory committee of
the working group of the regional youth authorities and the childrens and youth film
centre in Germany will make recommendations for childrens films to be bought and
distributed in Germany.
Around 100 films are competing for the prizes in the
different categories at the 39th Nordic Film Days Lübeck, which takes place from 6 to
9 November 1997. They are being shown at the Filmpalast Stadthalle, Mühlenbrücke
11, 23552 Lübeck. A survey of the entire programme will be published on Sunday,
November 2, as a supplement to the Lübecker Nachrichten. Further information can be
found in the catalogue of the Nordic Film Days, which will also become available on
November 2 for DM 3. The Nordic Film Days can be reached on the Internet at
http://www.nordische-filmtage.de/. Tickets go on sale on Sunday, November 2, starting at
11.30 am in the Filmpalast Stadthalle ticket office and by telephone at Tel.: 0451 - 70 30
100. |