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Einleitung Filmforum

Junge Leute prägen das Programm des Filmforums Schleswig-Holstein. Da sind Laura, Nik und Charlie, die "Crash-Kids" aus Petra Hafters gleichnamigen Film, die auf der Suche nach Romantik und Abenteuer in immer gefährlichere Aktivitäten verstrickt werden.

Da sind Nicolas und Eva, die ein furchtbares Geheimnis mit sich herumfragen, von dem sie sich in Miguel Alexandres Film "Der Pakt" auf ebenso geniale wie fatale Weise befreien wollen. Und da sind Luzi und José, die in "Punta Grande" mit wachsender Sorge die erotischen Eskapaden der Erwachsenen beobachten, bis sie eine ueberraschende Lösung fuer deren Probleme finden.

Der Film des ungarischen Regisseurs Gabor Altorjay spielt in Argentinien - gedreht wurde er jedoch im vergangenen Sommer in Schleswig-Holstein, wo Liebe und Eifersucht durchaus dramatische Formen annehmen können, wie Janek Rieke in "Neulich am Deich" beweist. Sein Film "Jenseits von Schweden" zeigt dagegen ein Liebesdrama junger Großstadtmenschen. Karsten Laske stellt uns "Edgar" vor, einen schüchternen jungen Mann, der Schokolade und die Märchengestalten aus den Erzählungen seiner Großmutter liebt, bis eines Tages der kleine Muck in lebendiger Form und weiblicher Gestalt vor ihm steht.

Wie eine unerfüllte Liebe und harte Lebensbedingungen eine junge Bäuerin dazu bringen, sich ganz in die Religion und die Arbeit am Webstuhl zu versenken, erzählt Anne Gells, inspiriert durch die Biographie ihrer Großmutter, in "Rebecca webt". Julia Kunert nimmt teil am Wiedersehen einer Gruppe von Frauen aus Halle, die in den 80er Jahren in der DDR-Friedensbewegung tätig waren und im Jargon der Staatssicherheit "Die Wespen" hießen. Sieben Jahre lang haben Axel Brandt und Elizabeth Wälchli die Sanierung einer maroden Spieldosenfabrik im Schweizer Jura beobachtet und dabei die Ängste und Zweifel, aber auch die Hoffnung und Zuversicht von Arbeitern, Angestellten und Direktor protokolliert.

"Die Spieldosenstraße" heißt ihr Film, der die faszinierende Innenansicht einer Fabrik im Umbruch liefert. Regisseur Herbert Brödl und Kameramann Volker Tittel haben den jungen Indio "Campari" ins "Goldland" am Amazonas begleitet. Eingebunden in die Geschichte seiner Suche nach Gold und Glück zeigen sie die harten Lebens- und Arbeitsbedingungen der brasilianischen Goldsucher. Eine abenteuerliche Reise in den tibetanischen Alltag haben Lottie Marsau und Katharina Rosa unternommen. Drei Jahre haben sie sich ohne Visum und Drehgenehmigung im Land aufgehalten, Kontakt zu Widerstandsgruppen geknüpft, Film- und Tonaufnahmen gemacht und das Material heimlich über die Grenzen geschmuggelt.

Nach dem im vergangenen Jahr fertiggestellten Prolog "China's Tibet?" hat nun ihr Filmessay "Aus Tibet" Premiere. Im "Land der Kinoveteranen" waren Thomas Tode, Ale Muños und Rasmus Gerlach auf den Spuren des russischen Filmpioniers Dziga Vertov unterwegs. "Heimatgefühle" erforschte Frank Müller in Norddeutschland, und Antje Hubert erzählt in "Geliebt und unvergessen" Geschichten von Menschen und Tieren.

"Das Mahnmal" von Peter Hertling und "Wind kam in Böen" von Karl Siebig sind Rückblicke auf schleswig-holsteinische Geschichte. "Lux et umbra" heißt ein filmisches Triptychon von Cay Wesnigk und Adolf Bollmann, das die Innenansicht der Lübecker Petrikirche mit Dokumentaraufnahmen von Zerstörung und Wiederaufbau der Stadt kombiniert und einige Minuten der Meditation zum Festivalauftakt im Festivalbetrieb ermöglicht. Eher heiß hergehen wird es dagegen auf der schon traditionellen "Langen Nacht mit kurzen Filmen" aus Schleswig-Holstein. Die Filmemacherinnen und Filmemacher werden da sein und ihre Filme selbst vorstellen. Und dabei handelt es sich natürlich wieder um viele junge Leute. . .



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