Det Danske Videoværksted (Videowerkstatt Hadersleben), die renommierte Talentschmiede für junge dänische Filmemacherinnen und Filmemacher, präsentiert auch in diesem Jahr fünf Produktionen:
Jennifer Kingston ist mit ihrem siebenminütigen Trickfilm "Das Mädchen und der Bootsmotor" ("The Girl and the Boatmotor") vertreten. Der Vater eines Mädchens, das im Rollstuhl sitzt, bastelt an dessen Motor herum. Plötzlich beginnt der Rollstuhlmotor zu weinen - und das Mädchen auch. Mit dem Rollstuhl fährt sie daraufhin ans Wasser, stürzt sich hinein, hat plötzlich wie eine Meerjungfrau eine Schwanzflosse und schwimmt mit einem Außenbordmotor, der vorbeikommt, schließlich Richtung Horizont in die untergehende Sonne.
Die Dänische Videowerkstatt präsentiert als zweite Produktion "Der Mann im schiefen Haus" ("Mand i skævt hus") .Und dieses Haus in dem zwei Minuten langen Trickfilm ist wirklich schief.
Im Mittelpunkt von Asger Thors Film steht "Friseur Jørgen" ("Frisør Jørgen", 1996). 22 Minuten Lang ist die Geschichte über den Friseur, der von seinem Modellschiff völlig fasziniert ist. Jørgen ignoriert seine Umgebung und seine Mitmenschen. Gegen Ende des Film steigert er sich so in seinen Egoismus Situation hinein, daß er wie ein Zinnsoldat an Bord des Modellschiffs agiert - eingeschlossen in der Glasvitrine im Schaufenster des Frisiersalons. Die Leute sehen Friseur Jørgen im Vorübergehen, ohne zu bemerken, daß er lebt.
Asger Thor ist isländischer Autor und Regisseur, der in Dänemark arbeitet. Er hat vier Bücher geschrieben und bei mehreren dänischen Filmen als Schauspieler oder Techniker mitgewirkt. Thor ist als Drehbuchautor ausgebildet und hat Filmmusik komponiert.
"1-2-1-2-Rechts-Links" ("1-2-1-2-Højre-Venstre", 1995) ist der Film von Rikke Rørbech betitelt. Ein deutscher Soldat geht im Mai 1945 nach Hause. Er kommt durch Jütland, den ganzen Weg Richtung Husum. Jeden Tag schreibt er Tagebuch. Das 15minütige Video schildert seinen Weg in die Heimat.
"Schönfeld II" ist die Fortsetzung von "Schönfeld I", den ersten Gesprächen mit Else und Willi Hule, die in Schönfeld nahe der polnischen Grenze leben. Thomas M. Lampe dokumentiert in seinem 48 Minuten langen Film, was die beiden Hules über die DDR, die Wende, den Krieg, ihr Leben und das Älterwerden zu sagen haben.
"Schönfeld I" wurde in Rostock mit dem Wanderpreis des BDFA ausgezeichnet.