5. Oktober 1995

Dokumentarfilm "Tino" - ein Blick hinter die Fassade

LÜBECK. Tino ist 30 Jahre alt, Punker, Feuerschlucker und der Alptraum aller Mütter. Sieht man sein Outfit - tätowiert, vernarbt und fast zahnlos - überkommt einen das leichte Gruseln. Und der Film unterstützt scheinbar diese oberflächliche Perspektive, doch blickt er auch hinter die Fassade des Mannes, der sich gegen die Klischeevorstellungen der Gesellschaft stellt. Hinter der Maske kommt ein ganz anderer Tino zum Vorschein. Der Zuschauer erkennt ein sanftes und feinfühliges menschliches Wesen. Tino - der Künstler und Clown, der Aufmerksame und Bedachte. Tino, ein überraschend verwundbarer - krebskranker - junger Mann.

Tahvo Hirvanen und Anne Lakanen, die Produzenten des 30minütigen Dokumentarfilms, sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Beide haben sich bereits in unterschiedlichen Bereichen einen Namen gemacht: Hirvanen als Kameramann von zahlreichen verschiedenesiedenen Filmen und Lakanen als Texterin und Trickfilmzeichnerin. Das ist sozusagen ihr Broterwerb. Für ihre ambitionierten Arbeiten haben sie 1982 eine eigene Produktionsfirma gegründet. Sie drehen mit minimalem finanziellen und personellen Aufwand Dokumentarfilme zu ganz verschiedenesiedenen Themen. Die Bandbreite reicht von Hausbooten in Amsterdam bis zum Leben einer finnischen Rockgruppe, von kleinen Gaunern bis großen Poeten. Alle Filme haben eines gemeinsam: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das Autoren-Team interessiert die Person, die hinter der Arbeit, hinter dem jeweiligen Lebensstil oder - wie bei Tino - hinter dem Punker-Outfit steckt. +++



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