LÜBECK. Die 37. Nordischen Filmtage Lübeck, die vom 2.-5. November im Filmpalast Stadthalle präsentiert werden, zeigen auch in diesem Jahr eine Fülle neuer Produktionen aus Skandinavien und dem Baltikum. Das cineastische Spektrum reicht von Spielfilmen über Dokumentationen und Kurzfilmen bis hin zu Kinder- und Jugendfilmen. "Die Nordischen Filmtage Lübeck sind Schaufenster für den nordischen Film in Deutschland. Diese Position gilt es mit aktiver Unterstützung der nordischen Länder auszubauen. Nur gemeinsam können wir in Deutschland ein Forum für den Film aus Nordeuropa schaffen", so Andrea Kunsemüller, Künstlerische Leiterin der Nordischen Filmtage Lübeck. Mit der schwedisch-dänischen Co-Produktion "Pensionat Oskar" wird das Festival am Freitag, 3. November, von der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Marianne Tidick, offiziell eröffnet.
Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die deutsche Uraufführung von Liv Ullmanns neuestem Film "Kristin Lavransdatter". Nach "Sofie" ist es der zweite Spielfilm, bei dem die weltbekannte norwegische Schauspielerin und UNICEF-Botschafterin Regie führte. Das Werk der norwegischen Nobelpreisträgerin Sigrid Undset spielt im 13. Jahrhundert und gilt als Nationalepos. In Norwegen ist "Kristin Lavransdatter" mit 300.000 Besucherinnen und Besuchern bereits innerhalb von vier Wochen zum absoluten Publikumserfolg avanciert.
Weiteres Highlight ist der Film "Sunset Boys" von Leidulv Risan. Er dreht sich um eine langjährige Freundschaft von vier Ärzten, die während ihrer gemeinsamen Studienzeit ein Gelübde ablegten. Der schwedische Schauspieler und Schriftsteller Erland Josephson, einer der Hauptdarsteller aus dem Film, zählt zu den zahlreichen Ehrengästen des Festivals.
"Kristin Lavransdatter", "Sunset Boys" und sieben weitere Spielfilme wetteifern um den begehrten NDR-Förderpreis in Höhe von 25.000 Mark. Darüber hinaus wird der Drehbuchpreis von SOURCES für den besten Nachwuchsfilm verliehen sowie der Dokumentarfilmpreis der IG-Metall Lübeck in Höhe von 5.000 DM, der Kinderfilm-Preis der nordischen Filminstitute, der Publikumspreis der Lübecker Nachrichten - ebenfalls mit 5.000 DM dotiert - und der Ehrenpreis der Baltischen Filminstitute. Erstmals in diesem Jahr wird das Festival mit einer Summe von rund 50.000 Mark vom Nordischen Film & TV-Fond aus Oslo unterstützt.
Den traditionellen Auftakt der 37. Nordischen Filmtage Lübeck bildet das Filmforum Schleswig-Holstein. Es wird am Donnerstag, 2. November, mit der deutschen Premiere des Films "Der Fall Cap Arcona" eröffnet. Die Dokumentation beschreibt die größte Schiffskatastrophe in der Ostsee, bei der kurz vor Kriegsende mehr als 7.000 Häftlinge aus deutschen Konzentrationslagern ums Leben kamen. +++
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