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Am Puls der Zeit
 
sind die Filme aus dem Norden Europas. Sie handeln von Arbeitslosigkeit und Emigration, von Drogenproblemen und familiärer Gewalt und sie locken das Publikum in ihren Heimatländern in Scharen in die Kinos. Während die Helden Hollywoods die Kinoerwartungen auch im Norden enttäuschten, können die „Helden von nebenan“ wachsenden Zuspruch verzeichnen. Nationale Produktionen erreichten im ersten Halbjahr 33 % Marktanteil in Dänemark, 26,9 % in Schweden mit Themen, die nicht gerade Zerstreuung und leichte Unterhaltung versprechen, dafür aber einen hohen Grad an Aktualität und Authentizität. Es sind Geschichten aus dem wahren Leben von Helden des Alltags, mit denen die Zuschauer sich identifizieren können. Die Filme handeln von Menschen, die Schicksalsschläge hinnehmen mussten oder durch ihr eigenes Handeln Konflikte heraufbeschworen haben. Sie erzählen aber auch davon, wie Menschen sich mutig allen Widrigkeiten und Problemen stellen und Verantwortung für sich und andere übernehmen. Sie werfen die Frage auf, wie wir Krisen bewältigen und wie wir in Familie und Gesellschaft miteinander umgehen – existentielle Fragen seit alters her. Der dänische Regisseur Per Fly sieht den Ursprung seines neuen Films im antiken griechischen Drama. Das mag auch für andere Filme unseres diesjährigen Festivalprogramms gelten. Das Bemerkenswerte ist jedoch, dass sie, bei allem strengen Aufbau der Handlung, ihren Protagonisten mit Empathie zur Seite stehen. Sie ermöglichen dem Zuschauer, auch die gebrochenen Helden zu akzeptieren und ihnen nahe zu kommen. Wir nehmen Anteil und das ist eine großartige Erfahrung. So fühlen wir uns, wenn wir das Kino verlassen, tief bewegt und bereichert. Die Jury, die Per Flys „Der Totschlag“ gerade den Filmpreis des Nordischen Rates zuerkannte, befand, dass es „ein großartiger nordischer Film ist, der von tiefstem Herzen über zeitlose Themen spricht, jedoch in der Filmsprache der heutigen Zeit und mit ganz eigenen Ausdrucksformen.“ Wir können diese Begründung ausweiten auf die anderen Beiträge des diesjährigen Festivalprogramms im Spielfilmbereich ebenso wie bei den Dokumentar- und Kurzfilmen. Es sind starke Filme mit klarem Verstand und viel Gefühl, zeitlos auf der Höhe der Zeit; Filme die ein großes Publikum verdienen.
 
Linde Fröhlich
Künstlerische Leitung Nordische Filmtage Lübeck
 
 
 
In Touch with the Times
 
– that is what today’s films from the north of Europe certainly are. They tell of unemployment and emigration, of drug abuse and domestic violence. And they draw audiences in crowds to the cinemas in their home countries. While Hollywood’s heroes have disappointed northern audiences in recent times, home-grown heroes are enjoying increasing popularity. In the first two quarters of this year, national production has notched up a 33 per cent market share in Denmark and 26.9 per cent in Sweden – and that with storylines hardly conducive to the much vaunted feel-good factor, but which do in fact offer a high degree of topicality and authenticity. These are tales from the lives of real, everyday heroes with whom the audience can identify. These are films about people who have overcome the vicissitudes of life, and have faced self-imposed challenges. They also tell of people who have shown courage in the face of adversity, taking on responsibility for themselves and others. Films like these beg the question as to how we deal with crisis situations and how we interact in families and in society as a whole. Danish director Per Fly sees the origins of his new film in Classical Greek drama. That might also apply to other films in this year’s programme. What is remarkable, however, is the fact that all these films, in spite of their stringently structured plots, convey a certain empathy with the main characters. They allow viewers to accept and embrace even the flawed hero. Being drawn into these stories is an experience in itself. And so we leave the cinema feeling deeply affected and enriched. The jury that awarded the Nordic Council Film Prize 2005 to Per Fly’s “Manslaughter” described it as “a great Nordic film, which speaks from the heart about timeless issues, but does so in the language of our time and on its own terms.” It is a verdict that could easily be applied to many other films in this year’s festival programme – features, documentaries and shorts alike. For they are strong works created with great clarity of vision and enormous sensitivity, timelessly topical – films that deserve to be seen.
 
Linde Fröhlich
Artistic Direction, Nordic Film Days Lübeck


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