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Dänemark I Denmark

Ein Marktanteil von 33 Prozent
 
Weltweit werden 2005 sinkende Besucherzahlen in den Kinos gemeldet – weil es keinen „Herr der Ringe“ gab und die meisten diesjährigen Blockbuster das Publikum nicht angesprochen haben. In Dänemark wurde dieser Rückgang von einem großen Angebot an heimischen Filmen aufgefangen: Insgesamt 25 Spielfilme hatten in den ersten neun Monaten des Jahres Premiere, bislang haben 2,8 Millionen Zuschauer dem dänischen Film einen außergewöhnlich hohen Marktanteil von 33 Prozent beschert.
Im vergangenen Herbst wurden drei Filme – „Das Königsspiel“, „My Sister’s Kids in Egypt“, „Brothers“ – jeweils von rund 10 Prozent der dänischen Bevölkerung im Kino gesehen. In diesem Jahr sind es Tomas Villum Jensens „The Sun King“ und Anders Thomas Jensens „Adam’s Apples“, die fast eine ähnliche Popularität erreicht haben. Derzeit zieht Per Flys „Der Totschlag“ die Menschen massenweise ins Kino. Der dänische Film hat sich endgültig beim dänischen Publikum etabliert.
Die herausragende Rolle, die der dänische Kinofilm mittlerweile spielt, hat zu spannenden Diskussionen in der Filmbranche wie auch in den Medien geführt: Dabei geht es um die Frage, ob sich bestimmte Formeln und Genres, die sich einmal als erfolgreich erwiesen haben, zu häufig wiederholt werden.
Henning Camre, Verwaltungsdirektor des Dänischen Filminstituts, hat betont, dass „die Filmkunst nicht in einem leeren Raum existieren kann, sondern Infrastruktur, Kapital und Publikum braucht. Im Gegenzug kann der kommerzielle Film nicht lange ohne Innovationen und Originalität überleben. Wer allein auf die Maximierung der Einnahmen setzt, ist zum Scheitern verurteilt.“
Dänemark hat eine solide Filmindustrie bekommen, und wenn man ein großes Publikum erreichen will, muss man erst einmal vom Bekannten ausgehen. Auf diese Weise schafft man auch die Grundlage für die Variationen und Experimente, die man aus so vielen dänischen Filmen kennt. Hier nur einige Beispiele aus diesem Jahr: Lars von Triers Szenenraum in „Manderlay“, Thomas Vinterbergs selbstbewusster „Dear Wendy“, Ole Christian Madsens mehrsträngige Erzählung in „Nordkraft“, Nicolas Winding Refns Straßenrealismus in „Pusher II“ und „Pusher III“, Dagur Karis Anlehnung an die Neue Welle in „Dark Horse“, Åke Sandgrens verschachtelte Erzählung in „Flies on the Wall“, Anders Rønnow Klarlunds stilisiertes Marionettenuniversum in „Strings“ und Christoffer Boes Realismus-Drama „Allegro“. Dies alles sind Filme, die nicht nur ein dänisches Publikum ansprechen, sondern internationale Aufmerksamkeit wecken werden.
 
Lars Fiil-Jensen
Dänisches Filminstitut
 
 
 
A 33 per cent Market Share
 
In 2005, cinema audience numbers fell worldwide – with none of this year’s blockbusters seeming to have a great enough appeal, the “Lord of the Rings” factor simply didn’t kick in. In Denmark, where 25 new Danish feature films were released in the first nine months of the year, this trend was offset by the fact that 2.8 million cinema-goers voted with their feet to give Danish cinema an extraordinary 33 per cent share of the market.
Last autumn, three films – “King’s Game”, “My Sister’s Kids in Egypt” and “Brothers” – were each seen by some 10 per cent of the Danish population. This year, Tomas Villum Jensen’s “The Sun King” and Anders Thomas Jensen’s “Adam’s Apples” have proved equally popular. At the moment, it is Per Fly’s “Manslaughter” that is drawing the crowds. Danish film has finally come home to roost.
The outstanding role of Danish cinema has triggered some fascinating debates in the film industry and the media. Some have expressed concern that certain formulae and genres, once they prove successful, might be repeated too often. Henning Camre, administrative director of the Danish Film Institute, has stressed that “Film cannot exist in a vacuum; it needs infrastructure, capital and audiences. Commercial film cannot survive without innovation and originality. Merely aiming to maximise revenue is an approach that is bound to fail.
” Denmark has a solid film industry. If it wants to reach a wide audience, it has to stick initially to familiar territory in order to create a basis for the kind of variation and experimentation we have come to expect of Danish cinema – such as Lars von Trier’s setting in “Manderlay”, Thomas Vinterberg’s confident “Dear Wendy”, the richly woven narrative of Ole Christian Madsen’s “Angels in Fast Motion”, the urban realism of Nicolas Winding Refn’s “Pusher II” and “Pusher III”, Dagur Kári’s New-Wavish “Dark Horse”, Åke Sandgren’s complex “Flies on the Wall”, the stylised puppetry of Anders Rønnow Klarlund’s “Strings” and Christoffer Boes’ realistic drama “Allegro”, to name but a few.
All of these are films that appeal not only to a Danish audience, but which also strike a chord internationally.
 
Lars Fiil-Jensen
Danish Film Institute


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