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Was ist das Geheimnis des Nordens?
 
fragt man sich angesichts des weltweiten Erfolges: Der Film "Elling" von Petter Næss, bei den 43. Nordischen Filmtagen Lübeck bereits doppelt ausgezeichnet, wurde für den Oscar nominiert. Bei der Berlinale wurden Annette K. Olesens "Kleine Missgeschicke" mit dem Blauen Engel prämiert, und Aki Kaurismäki erhielt für "Der Mann ohne Vergangenheit" in Cannes den Großen Preis der Jury, während Kati Outinen gleichzeitig als Beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Bei den Kinderfilmfestivals in Berlin und Frankfurt konnten Lars Bergs "Einschnitte" und Morten Køhlerts "Kleines starkes Mädchen" jeweils die Preise der Kinder- und Erwachsenenjurys auf sich vereinen.
In den Kinos ihrer Heimatländern brechen die Filme alle Kassenrekorde und überrunden die großen Hollywood-Produktionen in der Gunst des Publikums. Über 30 % Marktanteil konnte der dänische Film zu Hause für sich verbuchen. Auch in Deutschland wollten mittlerweile über 820.000 Zuschauer "Italienisch für Anfänger" sehen, mehr als 430.000 kamen zu "Elling". Zehn neue Filme aus dem Norden liefen in diesem Jahr bereits auf deutschen Leinwänden, zehn weitere Premieren stehen bis Ende Februar 2003 an. Allein am Eröffnungstag der Nordischen Filmtage Lübeck starten zwei Produktionen, darunter "Heftig und begeistert" von Knut Erik Jensen, der zum Auftakt des vergangenen Festivals für entsprechende Stimmung sorgte.
16 neue Spielfilme präsentieren die 44. Nordischen Filmtage Lübeck in ihrem Hauptprogramm, 10 davon in deutscher Erstaufführung. Darunter sind die größten Erfolge des Jahres, aber auch brandneue Produktionen, die das Potential haben, das Publikum hierzulande zu erobern. Es sind Geschichten von großen Träumen und kleinen Missgeschicken, erzählt mit Lakonik und Humor, voller skurriler Einfälle und mysteriöser Elemente, mit einem sicheren Gefühl für Spannung und einer großen Zuneigung zu ihren Protagonisten. Wir lachen, leiden und fürchten mit ihnen, akzeptieren ihre Unzulänglichkeiten und entdecken mit ihnen die Fülle des Lebens in alltäglichen Situationen. Das zeichnet die Spielfilme, Dokumentar- und Kurzfilme aus dem Norden aus, und darin liegt vielleicht ihr Geheimnis. Sie vermögen es, wie Der Spiegel in diesem Sommer schrieb, "bei aller Bizarrheit, Geschichten zu erzählen, die den Zuschauer berühren".
Für vier Tage im Herbst lüften die Nordischen Filmtage Lübeck den Vorhang und bieten die Chance, dem Mirakel aus dem Norden auf die Spur zu kommen.
 
Linde Fröhlich
Künstlerische Leitung Nordische Filmtage Lübeck
 
 
 
What is the Secret of the North?
 
It's the question everybody is asking, given the international success of films like "Elling" by Petter Næss, winner of two awards at the 43rd Nordic Film Days Lübeck, and nominated for an Oscar; Annette K. Olesens "Minor Mishaps", which took the Blue Angel at the Berlinale, or Aki Kaurismäki's "Man Without a Past", recipient of the Grand Prix du Jury at Cannes, with Kati Outinen accoladed as Best Actress. At the Children's Film Festivals in Berlin and Frankfurt, Lars Berg's "Scars" and Morten Køhlert's "Little Big Girl" were awarded prizes by both the children's and the adult juries.
In the cinemas of their home countries, these films break all box office records and regularly win more hearts than the lavish Hollywood productions. Danish films account for a share of more than 30 % on their home market. In Germany, too, over 820,000 cinema-goers have seen "Italian for Beginners" and more than 430,000 watched "Elling". Ten new films from northern Europe have already been released this year in Germany, and ten more are due to premiere by the end of February 2003. On the opening day of the Nordic Film Days Lübeck alone, two Nordic productions, including last year's NFL-sensation "Cool and Crazy" by Knut Erik Jensen, will be released in German cinemas.
16 new feature films are being presented in the main programme of the 44th Nordic Film Days Lübeck, 10 of which are being screened in Germany for the first time. They include not only the year's most successful films, but also brand-new productions that promise to draw an impressive audience here. They are stories of grand dreams and minor mishaps, told with laconic wit, full of offbeat ideas and mysterious elements, conveying a sure sense of excitement and enormous empathy for the characters they portray. We laugh and fret and fear as they do, accepting their weaknesses and discovering with them the richness of life's everyday situations. This is the hallmark of northern European feature films, documentaries and short films, and it may also be their secret. As the German news magazine "Spiegel" wrote this summer, they have the capacity, "in all their bizarreness, to tell tales that touch the viewer".
During four days this autumn, the Nordic Film Days will lift the curtain and give us all the chance to find out for ourselves what the Miracle of the North might be.
 
Linde Fröhlich
Artistic Direction, Nordic Film Days Lübeck


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