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Estland | Estonia
Stabilität nach der
Übergangszeit 2002 begann durchaus vielversprechend
für die Filmindustrie in Estland. Fast ein Jahr nach der inländischen
Premiere feierte die estländisch-litauische Koproduktion "Good Hands" von
Peeter Simm seine internationale Erstaufführung im Panorama-Programm der
Berlinale. Der Film wurde von der Kritik gelobt und gewann den
Manfred-Salzgeber-Verleiher-Preis. Die allgemeine Anerkennung zeugt von einem
neuen Aufschwung in der baltischen Filmindustrie nach zehn Jahren
Instabilität. In "Good Hands" werden drei Sprachen gesprochen. Die
Sprachen des estländischen Kinos sind genauso vielfältig. Kreative
Animationsfilme und historische Dokumentarfilme, soziale Dokumentarfilme und
persönliche Geschichten von Wandel und Umbruch spiegeln die diversen
Interessen der Filmemacher wider. Im Frühling kam die restaurierte Fassung
eines der beliebtesten hiesigen Filme, "Last Relic" von Grigori Kromanov,
wieder auf die Kinoleinwände. Der Film wurde außerordentlich gut
besucht, zumal er seit 1968 regelmäßig im Fernsehen ausgestrahlt
wurde. Eine 77-prozentige Budgeterhöhung auf über zwei Millionen Euro
im 2002 lässt uns die Produktion ähnlich erfolgreicher Filme sichern.
Der estländische Animationsfilm "Ladybird´s Christmas" von Heiki
Ernits und Janno Põldma, der im Dezember ins Kino kam, hat alle
Publikumsrekorde gebrochen. Unsere Animationsfilmindustrie, die vergangenes
Jahr sein 70. Jubiläum feierte, hatte schon immer eine herausragende
Bedeutung in der estländischen Filmproduktion. Die Kinobesucherzahl
von jährlich Million ist um 15 bis 20 Prozent gestiegen, seit das Coca
Cola Plaza Multiplexkino mit elf Vorführräumen im Frühling 2001
in Tallin eröffnet wurde - das erste Kino dieser Art in den baltischen
Staaten. Zur Zeit sieht es so aus, als würde auch der neue Spielfilm
"Names in Marble" des renommierten Theaterdirektors Elmo Nüganen
rekordverdächtige Besucherzahlen erzielen. Dieses epische Drama
erzählt von estländischen Schulkinder zur Zeit des
Unabhängigkeitskrieges von 1918. Der Übergang von der Kindheit zum
Erwachsensein erinnert an die "verlorene Generation", die von Erich Maria
Remarque so überzeugend gezeichnet wurde. EFF ist inzwischen in die
gegenwärtige europäische audiovisuelle Landschaft gut integriert. Es
ist zu hoffen, dass wir die europäische Koproduktions-Stiftung Eurimages
sehr bald beitreten können. Ein wichtiger Schritt ist die volle
Mitgliedschaft in MEDIA Plus seit Juli 2002. Die solide Basis für die
Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn ist in der gemeinsamen Organisation Baltic
Films gegeben, mit dem ausdrücklichen Ziel, die Filmkultur der baltischen
Staaten gemeinsam zu fördern und weiterzuentwickeln. Offen für
internationale Zusammenarbeit, mit einer ausgewogenen kommerziellen Basis,
legen wir nach wie vor Wert auf das Wichtigste: die Entwicklung von
ansprechenden Inhalten, Produktionsqualität und die Kontinuität der
estländischen Filmkultur. Riina Sildos
Geschäftsführerin From
Transition to Stability The beginning of the year 2002 has
been promising for Estonian cinema. Almost a year after cinema release at home
the Estonian-Latvian co-production "Good Hands" by Peeter Simm had an
international premiere in the Panorama programme of the Berlinale. Not only did
it receive favourable reviews and the Manfred Salzgeber Distribution Prize, but
also gained the kind of wider recognition that heralds a renewed upturn in the
film industry of the Baltic states after ten years of instability. The
characters in "Good Hands" speak in three languages. The languages of Estonian
cinema are as diverse as that of the film. Creative animations and historical
documentaries, social commentaries and personal stories of change reflect the
different interests of filmmakers. In spring the restored version of one of the
most popular local films, "Last Relic" by Grigori Kromanov, was released in
cinema theatres again. The film managed to attract a remarkable number of
viewers given the fact that it has been regularly aired on television since it
was made 1968. The 77 percent budget increase to 2 million 195 Euro in 2002
will enable us to ensure the production of films of similar popularity.
Estonian animated feature "Ladybird´s Christmas" by Heiki Ernits and
Janno Põldma, released in December, broke box office records. Our
animation film industry, which celebrated its 70th anniversary last year, has
always enjoyed an outstanding position in Estonian film production. Annual
cinema admissions of one million have risen by about 15 to 20 percent since the
eleven screen multiplex Coca-Cola Plaza - the first in the Baltic States - was
opened in Tallinn in spring 2001. At the moment the latest feature film
"Names in Marble" by renowned theatre director Elmo Nüganen looks set to
break all box office records in Estonian cinema since independence. The epic
drama depicts Estonian schoolboys in the Independence War of 1918. The boys'
transition from childhood to the adult world may remind us of the "lost
generation", so compellingly portrayed by Erich Maria Remarque. EFF is well
integrated in the contemporary European audiovisual landscape. We hope to join
the European Co-production Fund Eurimages in the very near future. One of the
most important steps was full membership of MEDIA Plus in July 2002. The solid
basis for co-operation with our nearest neighbours is stated in the common
platform Baltic Films in order to promote and develop jointly the film culture
of the Baltic States. Being open to international co-operation, trying to
keep the commercial balance, we still put an emphasis on what remains essential
- development of attractive content, production of quality and the continuity
of Estonian film culture. Riina Sildos Managing Director
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