Nordische Filmtage Luebeck
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Rund um die 42. Nordischen Filmtage

Lübeck, 10. Oktober 2000 - Die 42. Nordischen Filmtage Lübeck präsentieren rund einhundert Filme, die zu den besten gehören, die in den nordischen Ländern und dem Baltikum in den letzten Monaten produziert worden sind. Darunter sind Werke, die das heutige Gesellschaftsleben reflektieren, Filme über die Vergangenheit, ethnische Dokumentationen, Kinder- und Jugendfilme insbesondere von jungen Filmemachern und ganz viele Thriller. Die Retrospektive "Nordische Morde" liefert den Beweis, dass der Thriller inzwischen den Norden erobert hat - nicht nur in Buchform, sondern auch auf der Leinwand.
 
Spielfilme: Frauen nach vorne und ein Schwerpunkt Island
Besonders starke Filme von Regisseurinnen zeichnen das Programm der Nordischen Filmtage Lübeck aus. Liv Ullmann, unsere Ehrenpräsidentin, hat bisher alle Filme, die sie in eigener Regie gemacht hat, in Lübeck vorgestellt. Dieses Jahr bringt sie einen weiteren herausragenden Film mit, der ein Riesenerfolg auf dem Festival in Cannes war: Trolösa / Faithful (Schweden). Nach einem Drehbuch von Ingmar Bergman wühlen Lena Endre und Erland Josephson in den Wunden einer einst glücklichen Beziehung auf der Suche nach dem, was schief gegangenen ist. In Geographie der Angst erzählt Auli Mantila aus Finnland eine spannende Geschichte um eine Gerichtsmedizinerin, die einen mysteriösen Mordfall untersucht - ein Thriller, in dem Frauen eine blutige Flucht nach vorn antreten. Anastasia Lapsui war die Initiatorin, Autorin und Motor hinter dem Film Sieben Lieder aus der Tundra. Zusammen mit Co-regisseur Markku Lehmuskallio hat sie das Schicksal ihres Volkes, der Nenets, porträtiert, die im äußersten Norden leben. Der Film wurde mit der diesjährigen Amanda beim Internationalen Norwegischen Filmfestival in Haugesund als bester nordischer Film ausgezeichnet. Die isländische Regisseurin Gudny Halldórdóttir wiederum führt uns an den Anfang des Jahrhunderts zurück, als eine junge schwangere Frau erfahren muss, wie weit ihre engsten Angehörigen zu gehen bereit sind, um die Ehre der Familie zu schützen. Honour of the House basiert auf einer Novelle des Nobelpreisträgers Halldor Laxness, des Vaters der Regisseurin.
 
In diesem Jahr ist Island auch sonst sehr stark vertreten. Fridrik Thor Fridriksson zeigt sein neues Drama Angels of the Universe um einen Mann, der immer tiefer in die Schizophrenie verfällt. In Baltasar Kormakurs verrückter Komödie 101 Reykjavik wird ein Muttersöhnchen zur Raserei getrieben, als er entdeckt, dass er möglicherweise Vaterfreuden mit der Geliebten seiner Mutter entgegensieht.
 
Natürlich gibt es eine Fülle von anderen Spielfilmen aus den skandinavischen Ländern sowie zwei interessante neue Werke aus den baltischen Staaten.
 
Starke Dokumentarfilme aus Schweden und Lettland
Schweden steht im Mittelpunkt des diesjährigen Dokumentarfilmprogramms. In Licht ist mein Begleiter porträtiert Carl-Gustav Nykvist seinen Vater, den weltberühmten Kameramann Sven Nykvist, der vor allem durch seine Arbeit mit Ingmar Bergman bekannt wurde und zweimal den begehrten "Oscar" erhielt. Jan Troell, selbst einer der großen Veteranen des schwedischen Kinos, zeigt in seinem Dokumentarfilm 92,8 MHz die Bedeutung eines Radiosenders für eine kleine schwedische Stadt. Troells Thriller Il Capitano läuft in der Retrospektive. Aus Schweden kommen weitere Dokumentationen über eine kinderreiche Familie und einen Hockey-Club. Neben den baltischen Spielfilmen zeigen die Nordische Filmtage wichtige Dokumentarfilme aus Lettland. Una Celma, deren Spielfilm Follow Me letztes Jahr mit großem Erfolg in Lübeck gezeigt wurde, porträtiert Aina, Die Eierfrau, die 40.000 Eier pro Tag in einer Bäckerei aufschlägt. Ivars Seleckis, einer der bedeutendsten baltischen Dokumentaristen, setzt sein berühmtes Porträt einer kleinen Straße in Riga aus dem Jahr 1988 fort mit dem elf Jahre später entstandenen Film Neue Zeiten in der Crossroad Street. Die Filmtage präsentieren beide Dokumentationen.
 
Kinder- und Jugendfilme:
Im Kinder- und Jugendfilmprogramm sind Entdeckungen zu machen. So kommen Erstlingsfilme z.B. aus Dänemark und Norwegen, die zu den schönsten im Programm gehören. In Große und kleine Wunder von Natasha Arthy muss der zwölfjährige Dennis mit dem Tod seines Vaters zurecht kommen. Auch aus Dänemark kommt Liebe auf den ersten ... von Tomas Villum Jensen, der uns sonst als Schauspieler bekannt ist, etwa im Spielfilm des diesjährigen Programms In China They Eat Dogs. In seiner ersten Regiearbeit präsentiert er eine witzige Liebesgeschichte zwischen einem ungelenken Jungen und einer schönen Schulkameradin. Und schließlich erzählt der norwegische Regisseur Petter A. Fastvold in Fummelmann im Katzenjammer von dem arbeitslosen Anwalt Fummelmann, der die Katzen von Dobercity vor dem genialen Erfinder und gefürchteten Katzenhasser Rex Dobermann retten muss.
 
Retrospektive: Sondervorführung aus der Stummfilmzeit
Neben den klassischen Thrillern des nordischen Kinos zeigt die Retrospektive eine wahre Wiederentdeckung aus der Stummfilmzeit: Die Nacht der Rache (Dänemark 1915) von Benjamin Christensen. Der Regisseur selbst spielt die Hauptrolle eines unschuldig verurteilten und Rache suchenden Zirkusakrobaten. Der bekannte Musikhistoriker Dr. Werner Loll begleitet den Stummfilm am Klavier.
 
Filmforum Schleswig-Holstein: Eindrücke aus dem Norden Deutschlands
In ihren Filmen reisen Filmemacher aus Schleswig-Holstein nach Kanada zu den Indianern und Inuits, nach Israel mit dem Schiff "Exodus" und auf den Gipfel des Gran Paradiso in den Schweizer Alpen. Sie untersuchen die Dithmarscher Bauernrepublik, porträtieren die Schriftstellerin Erna Weißenborn und den Sänger Blixa Bargeld und wagen sogar eine filmische Interpretation der berühmt-berüchtigten "Gesänge des Maldoror" des französischen Dichters Comte de Lautréamont. All das und mehr ist im Filmforum Schleswig-Holstein zu bestaunen.


 
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